Ab sofort gibt es wieder hochkarätige musikalische Erlebnisse in Stiften Oberösterreichs: Bis Ende Juli sind St. Florian, Kremsmünster, Lambach und Wilhering Austragungsorte für 17 Konzerte im Rahmen der 50. Saison der OÖ. Stiftskonzerte. Der Auftakt in St. Florian brachte ein Nachdenken über Musik und mündete in ein grandioses Konzert.
Der Auftakt der 50. OÖ Stiftskonzerte gehörte dem Stift St. Florian und „Tromboni di Venezia“, einem Posaunenensemble von Josef Kürner. Es folgte eine Festrede, Kulturphilosoph Philipp Blom dachte über folgende Frage nach: „Musik gehört - wem eigentlich?“ Er kam zum Schluss, dass sie uns allen gehört, die sie sich als verbindende Sprache aneignen wollen. Und sie „gehört gehört“ und „gehört gespielt“.
Die Zuhörer wurden anschließend Zeugen eines wunderbaren Konzertes mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy. Das Bruckner Orchester brillierte in kleiner Besetzung unter dem Dirigenten François Leleux vor allem in flirrenden Sommernachtsträumen der Violinen, in großartig gespielten Melodien der Holzbläser der Schottischen Symphonie, aber auch im Violinkonzert in e-Moll.
Zu viel Tempo
Geigenstar Bomsori Kim legte den Solopart äußerst sportlich an, was ein Zusammenspiel in der hallenden Akustik des Saales erschwerte. Ihre Freiheiten im Tempo sollten musikalisches Gestalten zeigen, im Vordergrund stand aber Virtuosität, die dem spirituellen Charakter Mendelssohnscher Musik nicht entgegenkommt. Gefallen hat es trotzdem.
Die OÖ Stiftskonzerte dauern noch bis 30. Juli.
Johannes Sonnberger
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