Vor 70 Jahren wurde der Mount Everest erstmals bestiegen. Heute ist auch dort der Massentourismus angekommen. Robert Schauer hat den Berg damals als erster Österreicher erklommen - heute äußert er Kritik.
„Krone“: Dieser Tage wurde das 70. Jubiläum der Mount-Everest-Erstbesteigung gefeiert. Sie sind 1978 als erster Österreicher gefolgt. Kommen da die Erinnerungen wieder hoch?
Robert Schauer: Natürlich, das waren einfach so großartige Momente, die immer wieder hochkommen. Als wir vom Gipfel runtergekommen sind, hatten wir ja auch das Glück, Tenzing Norgay (den Everest-Erstbesteiger, Anm.) zu treffen, diese wunderbaren Bilder sind jetzt wieder aus meinen Erinnerungen hervorgekommen.
Heutzutage gibt es einen Massenansturm am Mount Everest sowie auf vielen heimischen Bergen. Wie geht es Ihnen bei diesem Anblick?
Dieser Massenansturm ist schon irgendwie traurig. Wirklicher Alpinismus sieht anders aus. Was am Everest heute passiert, ist oft einfach eine in höheren Lagen geführte Trekkingtour.
Wandern und Bergsport erleben seit Jahren einen enormen Boom. Wo sehen Sie hier Schattenseiten?
Es ist ja super, wenn sich die Leute mit dem Thema Berg auseinandersetzen - viele sehen Berge aber nur als Spielplatz. Es ist zudem alles dermaßen technisiert und digitalisiert, wo eigentlich das Wesen des Alpinismus völlig in den Hintergrund gerät. Ich würde mir ein sensibleres und respektvolleres Verhältnis zwischen Mensch und Berg wünschen.
Was ist Ihr liebster steirischer Berg?
Der Grimming hat mich schon in Jugendjahren gefesselt und gebannt. Und zum Klettern die Dachstein-Südwand. HB
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