Urlauber tanzten nackt

Bali will Besteigung der heiligen Berge verbieten

Ausland
05.06.2023 08:40

Auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali will der örtliche Gouverneur nach mehreren Fällen schlechten Benehmens von Urlaubern die heiligen Berge für Touristen sperren lassen. Geht es nach ihm, sollen Besteigungen demnächst komplett verboten werden - auch für inländische Besucher.

In einer Mitteilung beschrieb Gouverneur I Wayan Koster, wie Feriengäste nackt auf dem Mount Batur getanzt und halbnackt auf dem Mount Agung posiert hätten. Bei beiden Bergen handelt es sich um Vulkane, die in der Kultur der Balinesen als heilig verehrt werden.

„Das sind keine gewöhnlichen Orte“, betonte Koster. „Es sind Orte, die im Hinblick auf ihre Heiligkeit erhalten und geschützt werden müssen.“ Er wolle eine entsprechende Verordnung für alle Berge auf der indonesischen Urlaubsinsel erlassen. Wann das Verbot in Kraft treten und wie es durchgesetzt werden soll, wurde nicht bekannt.

Der Mount Agung ist ein Vulkane, der in der Kultur der Balinesen als heilig verehrt wird. (Bild: AFP/Sonny Tumbelaka)
Der Mount Agung ist ein Vulkane, der in der Kultur der Balinesen als heilig verehrt wird.

Widerstand in der Tourismusbranche
Besonders der Batur und der Agung sind beliebte Ausflugsziele. Der Vorschlag stößt deshalb bei Politikern, Aktivisten und Mitarbeitern der Tourismusbranche auf Widerstand. Sie warnen, dass ein Verbot viele Balinesen ihrer Lebensgrundlage berauben und den wichtigen Industriezweig stark beeinträchtigen würde. „Wir haben Familien, damit verdienen wir unser Geld“, sagte ein Bergführer.

Ein Verkäufer mit einer Ansichtskarte, die den bei Touristen sehr beliebten Mount Batur zeigt (Bild: AFP/Sonny Tumbelaka)
Ein Verkäufer mit einer Ansichtskarte, die den bei Touristen sehr beliebten Mount Batur zeigt

Der stellvertretende Sprecher der Provinzregierung, Tjok Gde Asmara Putra Sukawati, forderte Koster auf, den Plan noch einmal zu überdenken. Er schlug vor, den Touristen die Besteigungen nicht zu verbieten, sondern es zur Pflicht zu machen, lokale Bergführer zu engagieren. Diese hätten dann den Auftrag, Urlauber über die Bedeutung der Berge und das richtige Verhalten aufzuklären, sagte er der lokalen Nachrichtenseite Detik Bali.

Leitfaden mit Benimmregeln veröffentlicht
Erst vor wenigen Tagen hatte die Regionalregierung einen Leitfaden mit den geltenden Benimmregeln für die Insel herausgegeben. Er wird allen Einreisenden am Flughafen ausgehändigt und zusammen mit dem Visum in den Pass geheftet. Das hinduistische Bali, auch bekannt als „Insel der Götter“, ist für seine einzigartige Kultur bekannt.

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