Entspannung in Sicht?

Türkei: Inflation sank auf 39,6 Prozent

Ausland
05.06.2023 11:53

Die Türkei befindet sich in einer der schlimmsten Wirtschaftskrisen der Geschichte des Landes. Die eigene Währung verlor massiv an Wert und befeuerte in den vergangenen Monaten die Inflation noch weiter. Nach einem Rekord im Herbst mit 85,5 Prozent ist die Teuerung im Vormonat auf 39,6 Prozent gesunken. Nun will der wiedergewählte Präsident Recep Tayyip Erdogan das Ruder herumreißen. Das zeigt sich auch an seinem massiv umgebauten Kabinett.

Dieses stellte Erdogan am Wochenende vor. Als wichtigstes Signal werteten Beobachter die Rückkehr von Ex-Finanzminister Mehmet Simsek. Der im Amt bestätigte Staatschef will offenbar von seiner mit wirtschaftlicher Logik nicht in Einklang zu bringender Zinspolitik ablassen. Erdogan hatte jahrelang trotz explodierender Teuerung an niedrigen Zinsen festgehalten, um damit die Wirtschaft anzukurbeln. Die Folge war eine weitere Abwertung der Landeswährung Lira und ein massiver Wohlstandsverlust, was Erdogan fast den neuerlichen Sieg bei der Präsidentenwahl kostete.

Finanzminister Mehmet Simsek (Bild: APA/AFP/Adem ALTAN)
Finanzminister Mehmet Simsek

Rückkehr zu „rationaler“ Finanzpolitik angekündigt
Tatsächlich kündigte Simsek am Sonntag die Rückkehr der Türkei zu „rationalen Grundlagen“ in der Wirtschafts- und Finanzpolitik an. „Eine regelbasierte, berechenbare türkische Wirtschaft wird der Schlüssel zur Erreichung des angestrebten Wohlstands sein“, sagte er. Hauptziele seien die Einführung von Budgetdisziplin und die Gewährleistung von Preisstabilität für ein nachhaltiges, hohes Wachstum. „Transparenz, Konsistenz, Berechenbarkeit und die Einhaltung internationaler Normen werden unsere Grundprinzipien sein.“

Erste durchaus positive Reaktion auf den neuen Finanzminister: Ein US-Dollar kostete am Montag bei schwachem Handel in Asien mehr als 21 türkische Lira. Simsek sagte am Sonntag, es werde für die Türkei von entscheidender Bedeutung sein, die Inflation mittelfristig wieder in den einstelligen Prozentbereich zurückzudrängen. Finanzpolitische Maßnahmen und Strukturreformen würden die türkische Zentralbank bei diesem Ziel unterstützen. 2022 hatte die Inflationsrate im Land bei 85,5 Prozent gelegen, im April 2023 waren es immer noch 44 Prozent.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt