Der Klimawandel stellt die Forstwirtschaft vor große Herausforderungen, die Wälder können sich an die Veränderungen nicht überall schnell genug anpassen. Daher wird im Rahmen des Kooperationsprojekts „Cedrus4Clim“ mit der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien untersucht, ob bzw. welche Zedernarten hierzulande Bäume der Zukunft sein könnten.
Die ersten Versuchsflächen in Oberösterreich wurden in Aistersheim in Oberösterreich angelegt, informierte die an dem Projekt beteiligte Landwirtschaftskammer Oberösterreich am Montag. Ziel des Projekts ist es, zu untersuchen, ob Libanon- und Atlaszeder für den Anbau in Österreich taugen - bzw. Bäume mit welcher Herkunft am besten geeignet wären - und gegebenenfalls die Saatgutversorgung zu sichern. Dazu werden im Burgenland, in Niederösterreich und Oberösterreich mehrere Versuchsflächen angelegt.
Libanon-Zeder als Hoffnungsträger
Die Hoffnung ruht vor allem auf der in der Türkei, Syrien und dem Libanon heimischen Libanonzeder. Sie erträgt längere Trockenzeiten und heiße Sommer und Experten erwarten, dass sie sich hierzulande gut anpassen würde. In Mitteleuropa wurde sie bisher nur selten angepflanzt, erste Versuche in Bayern stimmen die Forstwirte aber optimistisch: Durch die höheren Niederschläge im Vergleich zu ihrer Heimat habe die Libanonzeder gutes Wachstum gezeigt, heißt es in der Aussendung.
Derzeit noch Aufforstung mit heimischen Arten
Derzeit setzt man bei der Wiederaufforstung vor allem auf heimische Baumarten, um den Anforderungen des Klimawandels zu trotzen. „Es wird zusätzlich aber auch notwendig sein, Baumarten zu untersuchen, welche bereits heute unter den Klimabedingungen von morgen wachsen können“, erklärte Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ, die Grundidee des Projekts.
„Die in diesem Projekt erstmals für Mitteleuropa vorgesehene Kombination einer Serie von Versuchsflächen entlang eines Ost-West-Gradienten über drei Bundesländer wird nicht nur zeitnah erste Herkunftsempfehlungen vorlegen können, sondern legt auch den Grundstein für eine sichere Versorgung der heimischen Forstwirtschaft mit hochwertigem Saat- und Pflanzgut“, ist Projektleiter Raphael Klumpp, Professor am Institut für Waldbau an der Boku, optimistisch.
Die Libanon-Zeder wäre sowohl aus ökologischen Gründen zur Erhaltung des Waldes als auch für die Forst- und Holzwirtschaft in Österreich von hoher Bedeutung, so die Einschätzung von Klumpp.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.