Brennende Barrikaden

Zehn Männer nach Krawallen in Leipzig festgenommen

Ausland
05.06.2023 16:31

Nach linksextremen Krawallen in der deutschen Stadt Leipzig sind zehn Männer in Untersuchungshaft genommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, sich an den Ausschreitungen am Freitagabend beteiligt zu haben. Dabei waren im Stadtteil Connewitz Steine und Pyrotechnik auf Polizistinnen und Polizisten geworfen worden.

Darüber hinaus wurden zahlreiche Barrikaden in Brand gesetzt. Fünf Männer zwischen 20 und 32 Jahren sollen sich daran beteiligt haben. Weitere Taten ereigneten sich laut der Staatsanwaltschaft gleich am Samstag. Zwei Männern (33 und 36 Jahre alt) wird vorgeworfen, Steine und Flaschen auf die Polizei geworfen zu haben. Bei den anderen drei Verdächtigen (24, 25 und 34 Jahre alt) lautet der Tatvorwurf schwerer Landfriedensbruch.

Ungefähr 50 Polizistinnen und Polizisten wurden bei den Vorfällen verletzt. Hinzu kommen verletzte Demonstrantinnen und Demonstranten. Insgesamt sind inzwischen zehn Männer in Untersuchungshaft, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig, am Montag sagte. Gegen zwei weitere Verdächtige wurden ebenfalls Haftbefehle erlassen. Sie seien jedoch gegen Auflagen ausgesetzt worden. Zuvor war von etwa 30 Festnahmen die Rede gewesen.

(Bild: AFP)
(Bild: AFP)

Urteil gegen Linksextremistin
 Anlass für die Krawalle am vergangenen Wochenende war das Urteil gegen die Linksextremistin Lina E. und drei Mitangeklagte wegen Überfällen auf vermeintliche oder tatsächliche Neonazis. Dabei wurden mehrere Menschen teils schwer verletzt. Die 28-Jährige war am Mittwoch vom Oberlandesgericht Dresden zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden, kam aber vorerst auf freien Fuß.

Die Reaktionen (siehe Video oben) fielen unterschiedlich aus. „Wir müssen leider erleben, dass auch bei einer friedfertig angekündigten Demonstration sich Gewalttäter darunter mischen, dass sie instrumentalisiert wird und es im Ergebnis dann zu Gewaltausbrüchen kommt“, sagte Oberbürgermeister Burkhard Jung. Andere sprachen von einer „provozierenden Vorgehensweise“ der Polizei, etwa unnötige Härte beim Zurückdrängen von Demonstrierenden. Ungefähr 1500 Menschen sollen an der Demonstration am Samstag teilgenommen haben. Die Mehrheit von ihnen wurde eingekesselt.

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