Die ÖVP Mattersburg spricht von Kniefall vor dem Investor. Die Stadt hingegen von leistbaren Wohnungen, die dringend notwendig sind.
Kommen in Mattersburg gegenüber der Volksschule riesige Wohnbauten? Das befürchtet jedenfalls die ÖVP. Das betreffende Areal hatte sich in der Vergangenheit im Besitz der Commerzialbank befunden. Einst war geplant, dort das Impulszentrum zu errichten. Doch die Skandal-Bank kollabierte, und das Gelände wechselte mehrmals den Besitzer. Laut ÖVP-Gemeinderat Peter Wagentristl wurde es letztlich zu einem enorm hohen Quadratmeterpreis an eine Wiener Siedlungsgenossenschaft verkauft.
Bis zu sieben Etagen
Diese habe durch den aktuell vorliegenden Teilbebauungsplan die Möglichkeit, dort Gebäude mit bis zu sieben Geschoßen und 28 Meter Höhe zu errichten, so Wagentristl. Er spricht von einem Kniefall der Stadt zugunsten eines Investors. Weder entspreche das dem Stadtentwicklungsplan, noch passe es ins Ortsbild. Die Lebensqualität der Anrainer drohe massiv beeinträchtigt zu werden.
„Punktuell in Höhe bauen“
Bürgermeisterin Claudia Schlager (SPÖ) weist die Kritik zurück. Es sei dringend notwendig, leistbares Wohnen zu ermöglichen. Im konkreten Fall sei das Ziel, 100 bis 150 Wohneinheiten auf drei Etagen zu schaffen - neben Rathaus, Hotel und Polizeiinspektion. Die Genossenschaft agiere gemeinnützig. Zur Höhe meint Schlager: „Wer in der heutigen Zeit noch nicht verstanden hat, dass die Zukunft in Bezug auf nachhaltiges Bauwesen nur sein kann, punktuell in die Höhe zu bauen, ist entweder uninteressiert oder uninformiert und braucht dringend Nachhilfe zum Thema nachhaltige Stadtentwicklung, Umwelt- und Bodenschutz.“ Es könne nicht das langfristige Ziel von Städten sein, immer mehr in die Breite zu wachsen.
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