Bei French Open

Kein Handshake! Wilde Buhrufe gegen Ukrainerin

Tennis
06.06.2023 15:41

Die Belarussin Aryna Sabalenka hat das politisch brisante Tennis-Duell mit der Ukrainerin Jelina Switolina gewonnen und das Halbfinale der French Open erreicht. Ein Handshake gab es nicht, dafür wilde Pfiffe und Buhrufe von den Rängen.

Die favorisierte Weltranglistenzweite Sabalenka siegte am Dienstag 6:4, 6:4. Sie trifft in der Vorschlussrunde auf die tschechische Außenseiterin Karolina Muchova, die ihren überraschenden Siegeszug mit einem 7:5,6:2 gegen die frühere Finalistin Anastasia Pawljutschenkowa aus Russland fortsetzte.

„Keine Überraschung für mich"
Switolina reichte ihrer Kontrahentin Sabalenka im Anschluss an das Match wie erwartet nicht die Hand. Ukrainische Profis verzichten wegen des russischen Angriffskrieges nach den Partien auf den sonst üblichen Handschlag mit ihren Kontrahenten aus Russland und Belarus und posieren nicht für gemeinsame Fotos.

(Bild: AFP or licensors)

„Ich weiß nicht, auf was sie am Netz gewartet hat. Ich war ziemlich klar in meinen Statements wegen des Handschlags“, sagte Switolina. Auf die Frage, ob sie glaube, dass Sabalenka damit die Buhrufe angestachelt habe, antwortete die 28-Jährige: „Ja, ich denke das, leider.“ Sie habe die Buhrufe erwartet. „Das war keine Überraschung für mich.“ Switolina hatte bei ihrem ersten Grand-Slam-Turnier nach der Geburt ihrer Tochter im vergangenen Oktober starke Leistungen gezeigt.

„So eine starke Gegnerin“ 
Australian-Open-Siegerin Sabalenka lobte die Spielweise ihrer Gegnerin. Anschließend trat sie auch wieder bei der obligatorischen Pressekonferenz auf und sprach sich gegen den Ukraine-Krieg und den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko aus. „Ich will nicht, dass mein Land in irgendeinem Konflikt ist, ich unterstütze den Krieg nicht“, sagte Sabalenka und ergänzte: „Ich unterstütze keinen Krieg, das bedeutet, ich unterstütze Alexander Lukaschenko nicht.“

Zuletzt hatte sie nach kritischen Fragen zu ihrer Haltung zum Krieg und dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko in Absprache mit den Organisatoren zweimal die übliche Pressekonferenz verweigert. „Ich fühlte mich wirklich schlecht, als ich nicht hierher kam. Ich konnte nicht schlafen“, begründete Sabalenka ihr Fernbleiben und betonte: „Ich bereue die Entscheidungen nicht. Ich fühlte mich wirklich respektlos behandelt. Grand Slam, es ist genug Druck, damit umzugehen, und ich habe einfach versucht, mich auf mich selbst, auf mein Spiel zu konzentrieren“, sagte sie. „Aber bei der letzten Pressekonferenz hatte ich das Gefühl, dass meine Pressekonferenz zu einer politischen TV-Show geworden ist, und ich bin kein Politikexperte. Ich bin nur ein Tennisspieler“, so Sabalenka.

Die Weltranglisten-43. Muchova war bei den French Open bisher nie über die dritte Runde hinausgekommen, bei den Australian Open stand sie 2021 ebenfalls im Halbfinale. „Es sind unglaubliche zwei Wochen“, betonte die Tschechin.

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(Bild: KMM)



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