Durchbrachen Zaun

Klimaaktivisten besprühten Privatjet auf Sylt

Am Dienstag besprühten Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation einen Privatjet auf Sylt.

(Bild: Jonas Gehring)

Klimaaktivistinnen und -aktivisten der Gruppe Letzte Generation haben auf Sylt einen Privatjet mit oranger Farbe besprüht und sich festgeklebt. Nach Angaben der deutschen Polizei waren fünf Menschen zwischen 21 und 60 Jahren beteiligt.

Die Letzte Generation gab an, den Zaun des Flughafengeländes an zwei Stellen mit Bolzenschneidern durchtrennt zu haben. Anschließend seien Mitglieder der Gruppe zu den Flugzeugen gelaufen und hätten einen Privatjet mit greller Farbe besprüht. Auf den Tragflächen sollen Banner ausgerollt worden sein - mit den Aufschriften „Euer Luxus = Unsere Dürre“ und „Euer Luxus = Unsere Ernteausfälle.“ Vier Personen haben sich laut Polizei zudem mit jeweils einer Hand auf den Tragflächen des Jets festgeklebt, eine Person auf dem Asphalt vor dem Flugzeug. Auf Twitter (siehe unten) postete die Gruppe Fotos und Videos von der Aktion.

Die grelle Farbe mache die klimaschädlichen Auswirkungen deutlich, heißt es in einer Presseaussendung zur Aktion. Ein vierstündiger Privatflug würde so viel CO₂ verursachen wie eine durchschnittliche Person in einem Jahr. „Klar ist: Die Besitzer der Privatjets, Limousinen und Superyachten werden diese nicht freiwillig stehen lassen. Um diese Emissionen zu senken, wird es Regulationen brauchen, Gesetze. Gesetze von der Art, wie sie unsere soziale Marktwirtschaft stark gemacht haben“, sagte ein Sprecher. Die Regierung müsse dieser Verschwendung und Zerstörung endlich Grenzen setzen. 

Unkonkrete Forderungen?
Zuvor hatte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz in einem Interview mit der „Zeit“ festgehalten, dass die Forderungen der Letzten Generation zu unkonkret seien und es um Handlungen gehe. „Das Anpacken von Herrn Scholz besteht zum einen aus immer weiteren Verzögerungen in Sachen Klimaschutz und zum anderen aus einem Plan, der vom Bundesverfassungsgericht als unzureichend bezeichnet wurde (...)“, reagierte die Gruppe darauf.

Es war nicht die erste Aktion der Letzten Generation dieser Art. Erst vor etwa einem Monat wurde ein Privatflugzeug in Berlin mit oranger Farbe besprüht.