Schon wieder durchbrach ein illegaler Transporter die Grenze in Halbturn. Mit 15 Migranten im Laderaum raste der Schlepper über die Ostautobahn. In der Hauptstraße in Neusiedl am See (Burgenland) passierte ein Unfall. Der Lenker wurde festgenommen.
Erst vor einer Woche war ein Schlepper mit 19 Syrern im Kastenwagen über den Grenzübergang Halbturn gerast. Die Flucht, die bereits in Ungarn im Zuge der „Operation Fox“ begonnen hatte, ging im Bezirk Neusiedl am See in hohem Tempo weiter. Mit bis zu 180 km/h donnerte der kriminelle Chauffeur über die Straße. Bei der Autobahnauffahrt Mönchhof war für ihn Endstation. Er hatte mit 60 km/h einen quer gestellten Streifenwagen gerammt. Der 17-jährige Moldawier lief in ein Feld, kurz darauf konnte er gefasst werden.
Durch die Orte gerast
Ähnlich dramatische Szenen spielten sich am Dienstag gegen 10 Uhr ab. Erneut missachtete ein Schlepper auf dem Grenzübergang Halbturn die Anhaltezeichen und raste am Kontrollposten vorbei. Mit weit überhöhter Geschwindigkeit brauste der Lenker eines blauen Kastenwagens durch die Ortschaften.
Ein Dutzend Polizeiautos waren im Einsatz. Im Fadenkreuz der Fahnder flüchtete der rücksichtslose Täter nach Mönchhof und weiter auf die A4. Von dort bog er nach Neusiedl ab. Nahe einer Fahrschule in der Oberen Hauptstraße krachte es. Der Schlepper war gegen den Wagen eines Paketzustellers von der Post geprallt. Ein Reifen platzte.
Täter abgeführt
Kurz darauf wurde der Lenker, vermutlich ein Belgier, festgenommen. Im Laderaum seines blauen Mercedes Sprinter hatte er 15 Flüchtlinge, eng zusammengepfercht, transportiert. Nach dem Unfall irrten die Migranten durch das Stadtzentrum. Sie wurden aufgegriffen.
Zeugen bestürzt
„Wie lange noch können skrupellose Schlepper durch unsere Dörfer rasen? Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis etwas Schlimmes passiert“, sagte eine besorgte Passantin. Die Ermittlungen dauerten mehrere Stunden an. Immer wieder bringen Schlepper bei ihren illegalen Flüchtlingstransporten andere in Gefahr. Auf Schnellstraßen und Autobahnen versuchen sie, Verfolger im wilden Zickzackkurs abzudrängen. Bei ihrem Höllenritt durch Ortschaften werden Stopptafeln negiert und sogar Schranken überfahren - stets ein Risiko für Verkehrsteilnehmer und Polizisten im Einsatz.
FPÖ fordert: „Rasch handeln!“
Kritik übt FPÖ-Bezirksobmann Mario Jaksch: „Die halsbrecherische Verfolgungsjagd zog sich diesmal quer durch den gesamten Bezirk Neusiedl am See. Wird wirklich so lange zugewartet, bis es Schulkinder, Radfahrer oder unschuldige Passanten, die zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort waren, erwischt?“ Behörden und Regierung hätten nicht nur die Verantwortung, das Wohl unserer Bürger zu schützen, sondern auch umfassend und korrekt zu informieren, so Jaksch. Denn: „Politische PR-Shows an unserer Grenze sind zu wenig.“
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