Im Burgenland sind es 140 Jobs, die im Zuge der angekündigten Insolvenz der angeschlagenen Möbelkette kika/Leiner verloren gehen.
Vom harten Restrukturierungs- und Sanierungskurs des neuen Eigentümers betroffen sind die kika-Filialen in Eisenstadt und Unterwart. Beide Standorte sollen bereits mit Ende Juli schließen. Ein drohendes Insolvenzverfahren erschüttert die ganze Region, heißt es.
Hilfe vom Land
Betrübt zeigen sich Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann. Sie sagten den leidtragenden Mitarbeitern am Mittwoch ihre volle Unterstützung zu. „Als Land werden wir alles unternehmen, um den Betroffenen zu helfen, sei es mit Maßnahmen zur Integration in den Arbeitsmarkt oder im Falle der Pleite über eine Insolvenzstiftung“, kündigten Doskozil und Schneemann gemeinsam an. Der Wirtschaftslandesrat schlug darüber hinaus einen Runden Tisch mit dem AMS und den Sozialpartnern vor, um rasch ein konkretes Konzept erarbeiten zu können. Vorrangiges Ziel: 140 Mitarbeitern soll eine baldige Rückkehr in die Berufswelt ermöglicht werden.
Mitarbeiter, die ihren Job verloren haben, werden im Rahmen einer Stiftung auf ihrem Weg zurück auf den Arbeitsmarkt ganz gezielt unterstützt.
Leonhard Schneemann, Landesrat für die Wirtschaft
Kritik aus Eisenstadt ließ nicht lange auf sich warten. Die Botschaft ist nach Wien gerichtet. „Die zu hohe Inflation ist eine Folge der schlechten Fiskalpolitik der vergangenen Jahre. Es ist mittlerweile nicht fünf, sondern 20 Minuten nach 12 und allerhöchste Zeit, dass unsere Bundesregierung gegensteuert“, merkten Doskozil und Schneemann an.
Schon vor Monaten hatte der Wirtschaftslandesrat von den zu strengen Regeln bei Kreditvergaben und den massiven Auswirkungen auf die Baubranche sowie das Nebengewerbe gewarnt. Die dadurch ausgelösten sozialen und ökonomischen Folgen seien längst deutlich zu spüren.
Das ist immer das Schlimmste, wenn Arbeitskräfte ihren Job verlieren. Für sie ist es schwer, über die Runden zu kommen.
Oliver Krutzler aus Jormannsdorf
„Eben diese strengen Auflagen bei der Kreditvergabe und der damit einhergehende Rückgang im Umfeld des privaten Wohnbaus sorgen für eine äußerst prekäre Situation. Der Einbruch bei den Aufträgen und den Umsätzen in der gesamten Baubranche hat einen bitteren Anstieg der Zahlen bei den Arbeitslosen mit sich gebracht“, erklärt Schneemann: „Wir stehen vor neuen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen.“
Feststeht, dass das Sicherheitsnetz für Mitarbeiter der Möbelkette kika/Leiner aufgespannt ist. Unterstützung durch das AMS hat Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) den Beschäftigten bereits zugesichert: „Alles wird getan, dass jeder rasch wieder einen neuen Job findet“, betonte er.
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