Seit den Hiobsbotschaften bei Kika/Leiner stehen bei der Gewerkschaft GPA die Telefone nicht mehr still: Die Mitarbeiter des Möbelhändlers haben Fragen oder sie laden ihren Frust ab. Aufgrund des bevorstehenden Insolvenz sollten die Beschäftigten nicht vorzeitig das Unternehmen verlassen, rät Wolfgang Gerstmayer.
Von den 40 Einrichtungshäusern sollen 23 geschlossen werden, 1900 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs! Der von Kika/Leiner geplante Kahlschlag traf viele Beschäftigte am Dienstag wie der Blitz. Am Mittwoch zeichnete sich dann ab, dass der Möbelhändler den Gang vors Konkursgericht antreten wird.
Bei Kika/Leiner sind in Oberösterreich aktuell 650 Mitarbeiter tätig: in sieben Einrichtungshäusern (zwei in Linz, jeweils eines in Wels, Steyr, Vöcklabruck, Ried im Innkreis, Ansfelden) und einem Lager in Leonding.
Die sich seit dem Verkauf des Unternehmens von Signa an Hermann Wieser überschlagenden Ereignisse lassen viele kopfschüttelnd zurück. „Viele fühlen sich verraten. Der ehemalige Besitzer hat seine Schäfchen im Trockenen, die Beschäftigten bleiben übrig“, sagt Wolfgang Gerstmayer, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Oberösterreich.
Die Telefone bei den Mitgliederberatern stehen nicht mehr still. „Wir haben das Team daher kurzfristig aufgestockt“, erzählt Gerstmayer. Die 650 Mitarbeiter des Möbelhändlers in Oberösterreich wollen wissen, was sie nun angesichts der unübersichtlichen und zugleich schwierigen Lage tun sollen. Andere laden einfach ihren Frust ab. „Wir kriegen derzeit die volle Breitseite ab“, so Gerstmayer, der aber für die Emotionen Verständnis hat.
AK und GPA informieren direkt in den Filialen
Weil es nun zu einem Insolvenzverfahren kommen dürfte, rät die Gewerkschaft den Kika/Leiner-Beschäftigten, Ruhe zu bewahren. „Wichtig ist, nichts zu unterschreiben und weiterzuarbeiten, um alle Ansprüche zu behalten“, so Gerstmayer. Arbeiterkammer und GPA werden die Mitarbeiter ab Freitag in den Filialen direkt informieren.
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