Nach einem Super-GAU der Wahlkommission und drei (!) Auszählungen wurde Andreas Babler (50) doch noch zum SPÖ-Chef gekürt. 19 Stunden nach Verkündigung spricht er mit Conny Bischofberger über ein erloschenes Feuer, Charisma und Cannabis, Gerüchte über ein Geheimdossier und seinen Weg zum Kanzler.
In der Säulenhalle des Parlaments ist am Mittwochmorgen Hochbetrieb. Ein Mann in mittelblauem Anzug und einer Lederaktentasche unterm Arm huscht hurtig durch die Gänge, es ist Bundesrat Andreas Babler. Als eine Besuchergruppe den neuen SPÖ-Chef erkennt, beginnen 40 Leute zu klatschen. Davor war Babler schon im „Morgenjournal“ und in der Löwelstraße, „es ist wirklich recht turbulent im Moment“.
Wenn er lächelt, bewegen sich die Querfältchen zwischen seinen Augenbrauen hin und her. Bevor er zur Abstimmung muss, nimmt sich der Bürgermeister von Traiskirchen im „Refektorium“ mit seinen hellen Polstermöbeln und Marmortischen ausführlich Zeit für das „Krone“-Interview. Der kleine Saal dient seit der Sanierung und Neugestaltung des Parlaments als „Raum der Stille“. Die Büros des Parlamentsklubs hat die neu-neue SPÖ noch nicht bezogen, sie ist zu diesem Zeitpunkt ja auch erst 19 Stunden alt.
„Krone“: Herr Babler, haben Sie sich am Dienstagabend nach der „ZiB 2“ eigentlich bei Martin Thür bedankt? Ihm haben Sie ja zu verdanken, dass der Pfusch bei der Auszählung aufgeflogen ist und jetzt doch Sie und nicht Hans Peter Doskozil SPÖ-Chef sind.
Andreas Babler: Ich habe ihn mit „Hallo, Mister Excel!“ begrüßt. - Lacht und bemüht sich, schnell wieder ernst zu schauen.
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