Der Rohbau steht

Mega-Bauprojekt Wien-Mitte nimmt Gestalt an

Wien
18.11.2011 08:03
Das in der Vergangenheit durchaus umstrittene Bauprojekt Wien-Mitte nimmt immer mehr Gestalt an: Nach vierjähriger Bauzeit wurde nun der Rohbau fertiggestellt. Die meiste Zeit hätten die Arbeiten am Fundament in Anspruch genommen, berichtete Thomas Jakoubek, Geschäftsführer der Bauträger Austria Immobilien anlässlich der Gleichenfeier am Donnerstag.

Dabei sei es auch zu Verzögerungen gekommen und das Bauende habe sich um ein "halbes bis dreiviertel Jahr" verschoben. Die Fertigstellung ist nun für Herbst 2012 geplant: "Wir sind knapp im Zeitplan", so der Geschäftsführer. Das Besondere an dem Projekt: Es handelt sich um die Überbauung des Bahnhofs Wien-Mitte im Bezirk Landstraße, in dem zwei U-Bahn-sowie fünf Schnellbahn-Linien sowie der City Airport Train halten.

Bisher sehr komplexe Bauarbeiten 
Die Bauarbeiten sind bisher sehr komplex gewesen. "Wir befinden uns mitten in der Stadt. Das war unser größtes Problem", umriss Maximilian Höller, Geschäftsführer der Östu-Stettin Hoch- und Tiefbau GmbH, die Herausforderung. Die Arbeiten am Rohbau erfolgten zudem bei laufendem U-und Schnellbahn-Betrieb. Täglich würden rund 100.000 Menschen die Verkehrsstation, die sich unter der Baustelle befindet, frequentieren - da sei ein detaillierter Bauablauf notwendig gewesen.

Auch die statischen Rahmenbedingungen waren kompliziert. Es sei etwa schwierig gewesen, zwischen den Gleislagen sogenannte Lastlinien zu finden, erklärte Helmut Daschütz, Geschäftsführer der "Wien Mitte Immobilien GmbH". "Die Lastlinien bringen das Gewicht des Gebäudes über die Fundamente in den Boden", erklärte er dazu. Lob für das Ergebnis gab es von Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner: "Es war eine absolut nicht banale Aufgabe", die mit Bravour gemeistert worden sei.

Nach der Fertigstellung des Rohbaus stehen als nächstes die Arbeiten an der Fassade sowie der Innenausbau auf dem Programm. Errichtet wird der Bau von der "Wien Mitte Immobilien GmbH", die jeweils zur Hälfte im Eigentum der Bauträger Austria Immobilien und der Bank Austria steht, Die Bank Austria finanziert das Vorhaben, wie deren Vorstand Dieter Hengl erklärte. Das Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei rund 480 Millionen Euro.

Bezirkschef fiel zum Baustart ein Stein vom Herzen
Der Baustart des Großprojekts erfolgte bereits im Jahr 2007 - ein Moment der Erleichterung für den Bezirkschef der Landstraße, Erich Hohenberger: "Es ist mir ein Stein vom Herzen gefallen im Oktober 2007", erinnerte er sich nun. Da habe er nämlich gewusst: "Jetzt wird's was." Denn dem Vorhaben war ein jahrelanges Hin und Her vorausgegangen. Ein Vorgängerprojekt mit bis zu 97 Meter hohen Bürotürmen war 2003 gescheitert. Gegen dieses machte nämlich sowohl eine Bürgerinitiative als auch die UNESCO mobil, die die hohen Türme für unvereinbar mit dem Weltkulturerbe-Status der City gehalten hatte.

Das Vorhaben, das nun realisiert wird, ist ein u-förmiger Gebäudekomplex mit einem 70-Meter-Hochhaus mit 17 Stockwerken. Auf einer Bruttogeschoßfläche von 150.000 Quadratmetern sollen Büros, Geschäfte und Gastronomie beherbergt werden. Herzstück ist ein rund 30.000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum, in dem 60 Shops und gastronomische Einrichtungen Platz finden sollen. Zudem wird es Parkdecks mit 500 Stellplätzen geben. Laut Jakoubek sind im Shopping-Center bereits "ein bisschen mehr als 80 Prozent" und bei den Büroflächen "ein bisschen weniger als 80 Prozent" vermietet.

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