Durch Brände in Kanada
„Mars oder Manhattan?“ New York in Smog gehüllt
Der Rauch zahlreicher schwerer Waldbrände in Kanada hat Teile der US-Ostküste eingehüllt und für eine gefährliche Luftqualität gesorgt. Die Schwaden Hunderter Feuer im Osten Kanadas zogen in südliche Richtung und führten unter anderem in New York zu einem dichten, nebligen Schleier und einer orangen Färbung des Himmels. „Mars oder Manhattan?“, fragte sich daher eine Twitter-Userin.
Die Gouverneurin des Bundesstaats New York, Kathy Hochul, sprach von einer „Notfallkrise“, und riet den Einwohnern, FFP2-Masken zu tragen. Ab Donnerstag werde eine Million Masken gratis an die verteilt, kündigte Hochul am Mittwoch an.
„Auf langen Zeitraum vorbereiten“
Der Zustand könne noch mehrere Tage anhalten. „Die Menschen müssen sich auf einen langen Zeitraum vorbereiten“, erklärte die Gouverneurin. Die Menschen in New York wurden aufgefordert, sich so weit wie möglich drinnen aufzuhalten und die Fenster zu schließen. An Schulen und Kindergärten wurden sämtliche Outdoor-Aktivitäten abgesagt, viele andere Veranstaltungen unter freiem Himmel wie Baseballspiele wurden ebenfalls abgesagt.
Am Mittwoch wurden in 16 Bundesstaaten Warnungen wegen der Luftqualität ausgesprochen. In Pennsylvania erreichte der Wert des Luftqualitäts-Index die Zahl 410 - ab 300 wird es gefährlich. Auch in der US-Hauptstadt Washington rund 370 Kilometer weiter südlich war die Luft am Mittwoch trüb und es roch verbrannt. Beide Städte sprachen eine Warnung wegen schlechter Luftqualität aus. In New York galt zwischenzeitlich die höchste Stufe der Luftverschmutzung: „Gefährlich“ - der offiziellen Seite Airnow.gov zufolge sollten alle Bewohner der 8-Millionen-Metropole in den Gebäuden bleiben und körperliche Aktivitäten vermindern.
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In den Häuserschluchten nahm nicht nur die Sichtweite deutlich ab, der Rauch wurde auch in Augen und Hals spürbar. Die Flugverkehrsbehörde FAA teilte mit, der Verkehr zu und von Flughäfen im Raum New York City sowie in Philadelphia sei aufgrund der schlechten Sicht eingeschränkt worden. Es kam zu starken Verspätungen. In sozialen Medien wurde vielfach davor gewarnt, dass derartige Szenarien wegen der Klimakrise in Zukunft häufiger auftreten könnten.
Manhattans Stadtteilbürgermeister Mark Levine schrieb: „Die Luftqualität verschlechtert sich rapide.“ Der gemessene Wert sei „mittlerweile mehr als doppelt so hoch wie der höchste Grad an Gesundheitsgefährdung auf der Skala der US-Regierung.“
Waldbrände wüten seit Wochen
In Kanadas Metropolen Ottawa und Toronto sowie in den US-Staaten Minnesota und Massachusetts warnten Behörden die Einwohner ebenfalls vor schlechter Luft. Bereits seit Wochen wüten in Kanadas Westen und mittlerweile auch im Nordosten des Landes zahlreiche Feuer. In der südöstlichen Provinz Nova Scotia hatte sich die Lage zuletzt wieder etwas entspannt.
„Alarmierendes Beispiel für Klimakrise“
Das Weiße Haus teilte mit, dass auch Präsident Joe Biden über die Situation unterrichtet worden sei. „Es ist ein weiteres alarmierendes Beispiel dafür, wie die Klimakrise unser Leben und unsere Gemeinschaften beeinträchtigt“, sagte Sprecherin Karine Jean-Pierre.
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