Wagner-Chef in Sorge

Ukraine: Gegenoffensive gegen Russland gestartet

Ausland
08.06.2023 16:08

Die Ukraine hat am Donnerstag ihre lang erwartete Gegenoffensive gegen Russland begonnen, wie Beamte aus Kiew erklärten. So sollen Soldaten mit Hilfe von Panzern einige Verteidigungslinien durchbrochen und dabei an Boden um die zerstörte Stadt Bachmut gewonnen haben. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin zeigte sich besorgt - und forderte neue Soldaten an.

Zwei ukrainische Beamte, darunter eine dem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nahestehende Quelle, bestätigten gegenüber ABC News, dass eine aktive Phase der ukrainischen Gegenoffensive im Gange sei.

Ukrainische Offensive durchbricht Putins Frontlinie
So ist auch die Rede von heftigen Bodenangriffen der ukrainischen Armee auf Russlands Stellungen. Das bestätigt auch der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, auf seinem Telegram-Kanal: „Ich denke, dass die Ereignisse, die sich jetzt an der Front abspielen, der Beginn einer Gegenoffensive der Ukraine sind.“

(Bild: The Associated Press)

Wagner-Chef fordert 200.000 neue Soldaten an
Prigoschin fordert daher von Moskau 200.000 Soldaten, um die Gegenoffensive zu stoppen. „Weniger als 200.000 an der Frontlinie Luhansk-Donezk werden nicht ausreichen“, stellte Prigoschin fest. Auch von anderen Frontabschnitten wurden heftige Militärschläge gemeldet.

Jewgeni Prigoschin, Leiter der russischen Söldnergruppe Wagner, mit seinen Kämpfern (Bild: APA/AFP/TELEGRAM/ @concordgroup_official/Handout)
Jewgeni Prigoschin, Leiter der russischen Söldnergruppe Wagner, mit seinen Kämpfern

Gut ausgebildete ukrainische Truppen hätten sich in den letzten Tagen an strategischen Orten in der Nähe der Frontlinie versammelt, betonten westliche Beamte bereits in der vergangene Woche. Das Institute for the Study of War erklärte am Montag auf Twitter, dass „russische und ukrainische Beamte den Beginn der ukrainischen Gegenoffensive signalisieren“.

Leopard-2-Panzer im Einsatz?
Laut inoffiziellen (pro-ukrainischen) Quellen heißt es, dass die südöstliche Front der Ukrainer aktiver wird, und es gebe bereits unbestätigte Bilder und Berichte, dass die neuen modernen ukrainischen Leopard-2-Panzer aus deutscher Produktion an der Offensive beteiligt seien. 

Moskau verkündet Abwehr von ukrainischer Offensive in Saporischschja 
Nach Angaben russischer Streitkräfte wurde am Donnerstagmorgen eine Offensive der ukrainischen Armee im Süden der Ukraine abgewehrt. Um 1.30 Uhr Ortszeit hätten die ukrainischen Truppen mit 1500 Soldaten und 150 gepanzerten Fahrzeugen in der Region von Saporischschja versucht, „unsere Verteidigungslinien zu durchstoßen“, erklärte Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Im Verlauf zweistündiger Gefechte habe sich der Feind nach schweren Verlusten zurückgezogen. In der Region befindet sich das gleichnamige Atomkraftwerk, das größte in Europa. Dieses hatten die russischen Truppen zu Beginn ihrer Offensive im Frühjahr 2022 unter ihre Kontrolle gebracht.

Blick auf das Atomkraftwerk Saporischschja im September 2022 (Bild: STRINGER / AFP)
Blick auf das Atomkraftwerk Saporischschja im September 2022

Bei einem russischen Angriff auf den ostukrainischen Ort Ukrajinsk wiederum wurden nach Angaben der Regionalregierung von Donezk drei Menschen getötet, darunter ein vierjähriger Bub. Fünf Menschen, darunter drei Kinder, seien zudem verletzt worden, als der Ort in der Nacht beschossen worden sei, teilte Gouverneur Pawlo Kirilenko auf Telegram mit. Zudem seien auch noch andere Teile der Region angegriffen worden.

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