Das beschauliche Örtchen St. Margarethen im Lungau zählt nur 750 Einwohner. Dennoch bestehen bereits 1200 Gästebetten. Jetzt sollen 500 weitere dazukommen! Die Investoren verfolgen sogar noch einen anderen Plan. Das regt die Bürger gewaltig auf.
In St. Margarethen im Lungau wird keine Ruhe einkehren. Auch die Informationen zum geplanten Mega-Hotel konnten bei der Gemeindeversammlung am Mittwochabend die Kritiker nicht zufriedenstellen. Verständlich.
Genehmigt wurde die riesige Hotelanlage samt Sportanlagen bereits im Jahr 2018. Gebaut wurde bisher nichts. Die Genehmigung dafür gilt noch bis zum September dieses Jahres, dann müsste neu verhandelt werden.
Das könnte im Interesse der Besitzer sein, denn ein größeres Projekt mit knapp 700 Betten steht im Raum. Ortschef Hans Lüftenegger betonte aber, dass es nicht mehr als die bereits genehmigten rund 500 Betten beim Projekt geben werde.
Zumindest Hälfte der Wähler gegen neues Hotel
Einer der Projekt-Gegner ist Raimund Enzinger. Er ist Mitinitiator der „Initiative für Transparenz und Mitsprache“. Insgesamt sammelte sie 333 Unterschriften gegen das Vorhaben. 249 davon stammen direkt aus dem Ort. „Das sind rund die Hälfte der wahlberechtigten Bürger. Gegen das Projekt sind aber noch mehr“, so Enzinger.
Für ihn hat St. Margarethen die Auslastung bereits erreicht. „Es gibt jetzt schon 1200 Betten, weil die anderen Hotels ja auch massiv ausgebaut haben“, erklärt der Lungauer. Ihm und seinen Mitstreitern wäre es am liebsten, wenn die Gemeinde das Projekt „abwürgt, auch wenn es rechtlich schwierig ist“.
Die Vorteile des Projekts könnten eine zusätzliche Sicherung und eine Ankurbelung des Skigebiets sein, neue Arbeitsplätze könnten entstehen und auch die Kommunalsteuer könnte Geld in die Kassen der Gemeinde spülen.
Gemeindevertreter sollen Bürger unterstützen
Das sehen die Kritiker naturgemäß anders. „Es konnte uns noch keiner sagen, welche genauen Vorteile das Projekt für die Gemeinde mitbringt“, sagt Enzinger. Er glaubt nicht daran, dass viele Arbeitsplätze entstehen und auch die Kommunalsteuer etwa durch externe Reinigungsfirmen überschaubar wäre.
Enzinger will außerdem die Gemeindevertreter noch überzeugen, dass sie ebenfalls gegen das Großprojekt auftreten – schließlich wurden sie ja von den Bürgern in ihr Amt gewählt.
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