Trainer Carsten Jancker klopft mit Leoben an die Tür zu Liga zwei. Deutschlands ehemaliger Weltklasse-Stürmer spricht im „Krone“-Interview über Ziele, Österreich und wer am Samstag die Champions League gewinnen wird ...
„Krone“: Carsten, wie kommt ein Champions-League-Sieger auf die Trainerbank von Leoben?
Carsten Jancker: Vor zwei Jahren haben wir Gespräche geführt, und da haben alle Argumente dafür gesprochen, gemeinsam die Mission zu starten.
Wieso ist es für dich überhaupt Österreich geworden?
Meine Frau ist Wienerin. Sie ist früher viel mit mir mitgereist. Nach meiner Karriere haben wir überlegt, wo wir hingehen. Durch die Umstände ist es Wien geworden. Auch schon in meiner Zeit bei Rapid habe ich mich hier sehr wohlgefühlt. Seit 2006 sind wir hier, und das passt sehr gut für uns.
Wirst du oft erkannt?
Das kommt immer wieder vor, dass mich Menschen erkennen und um Fotos fragen. Ich hab mich ja nicht viel verändert.
Am Samstag ist das Finale der Champions League, wer holt sich den Pokal?
Ich halte zu City und bin überzeugt, dass sie es machen, weil es aktuell das beste Team ist.
Denkst du oft an den Titel mit Bayern 2001 zurück?
So einen Tag vergisst du nie. Ich habe eine gute Zeit als Spieler gehabt und weiß die Erfolge einzuordnen. Aber es ist nicht so, dass ich aufwache und daran denke.
Stichwort Bayern München - verfolgst du den Klub und was dort passiert?
Ich verfolge den Klub natürlich, in München habe ich sehr schöne und erfolgreiche Jahre gehabt. Heuer ist es nicht rundgelaufen, sie werden aber sicher wieder eine erfolgreiche Saison spielen.
Du stehst mit Leoben vor dem Aufstieg in die Zweite Liga - warum schafft ihr es?
Weil wir eine starke Truppe haben und den Vorteil, es selbst in der Hand zu haben.
War es immer dein Ziel, Trainer zu werden?
Ja. 2010 habe ich mit den Kursen begonnen. Ich sehe es als Privileg, mein Hobby noch immer zum Beruf machen zu können. Es ist aber ganz anders als noch als Spieler - du musst das große Ganze im Auge haben.
Welcher Trainer hat dich am meisten geprägt?
Ich habe von allen, unter denen ich gespielt habe, etwas mitgenommen - Trapattoni, Hitzfeld, Spalletti. Und dann musst du deinen eigenen Weg gehen. Ich beobachte ebenso Trainer von jetzt - etwa Spiele von Guardiola, die aktuell das Nonplusultra sind. Ich sehe alles auch anders als früher, was zum Beispiel Verteidigung betrifft, welche Lösungen Teams finden für gewisse Situationen oder wie sie durchbrechen. Ich gewinne auch lieber 3:2 als 1:0.
Was ist das Ziel als Trainer?
Ein Traum wäre es, noch einmal die Hymne in der Champions League zu hören. Aber als Trainer meiner Mannschaft. Aktuell habe ich aber mit Leoben eine Mission.
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