„Geschafft!“ Einen Traum erfüllte sich der sportlich ambitionierte Polizist Ernst Artner. In 136 Stunden an 14 Tagen fuhr er von Stadtschlaining an die Atlantikküste Portugals.
Hoch motiviert hatte, wie berichtet, Ernst Artner, seine abenteuerliche Ultraradtour am 26. Mai zeitig in der Früh in Stadtschlaining gestartet. Seither trat der 48-Jährige unermüdlich in die Pedale. Meist klingelte sein Wecker um 5.12 Uhr, gegen 6 Uhr am Morgen ging es dann ohne Frühstück los. „Ich verbringe jeweils mehr als zehn Stunden im Sattel, um im Schnitt 250 Kilometer und 1800 Höhenmeter zurückzulegen.“ Atem(be)raubende Landschaften säumten seinen Weg zur Atlantikküste in Portugal. In Tarvis erlebte der Burgenländer hautnah das pulsierende Renngeschehen des Giro d'Italia, während er in Monaco die Formel-1-Rennstrecke mit seinem Rad erobern konnte.
Faszinierender Ausflug in die Filmgeschichte
Einen kleinen Abstecher wagte der sportliche Polizist, um einem weltberühmten „Kollegen“ alle Ehre zu erweisen. An der französischen Riviera suchte er jene Dienststelle auf, wo Schauspieler Louis de Funès in der Komödie „Der Gendarm von St. Tropez“ in den 1960er-Jahren mit dem unvergleichlichen Charme eines Cholerikers Cineasten quer durch die Kinoreihen begeistert hat und Filmgeschichte schrieb. Das Erinnerungsfoto vor der Gendarmerie Nationale sorgte bei den echten Kollegen in der Heimat für Begeisterung.
Den härtesten Tag erlebte Ernst Artner auf der Strecke von Mérida im Südwesten Spaniens nach Coruche, eine Kleinstadt in Portugal. „Am Vormittag permanent Regen und Pudding in den Beinen“, erinnert sich der Ausnahmesportler. Doch der Radfreund mit Kämpferherz meisterte alle Herausforderungen. Als der 48-Jährige am 8. Juni in Coruche Richtung Lissabon aufbrach, stand schon seine letzte Etappe auf dem Programm. Die Abschlussfahrt entschädigte für alle Strapazen des Vortages. In Cabo da Roca an der portugiesischen Atlantikküste genoss der Burgenländer die steife Brise des Ozeans. „Geschafft!“ Hinter ihm lagen 3327 Kilometer, 21.486 Höhenmeter, 14 Tage und 136 Stunden im Sattel. „Ich bin unheimlich dankbar, dass ich das machen konnte. Ich habe es keine einzige Sekunde bereut“, zieht Ernst Artner seine ganz persönliche Bilanz. Viele Faktoren spielten eine Rolle, dass diese Ultraradtour auch klappt. „Besonders wichtig ist aber, dass ich eine Partnerin habe, die mich bei meinen Vorhaben zu 100 Prozent unterstützt. Denn diese Challenge hat nicht erst vor zwei Wochen begonnen, sondern bereits 1,5 Jahre davor“, sagte er „seiner“ Karin zur Begrüßung am Ziel.
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