Die Zahl der in Österreich seit 1970 einst ausgerotteten und wieder angesiedelten Luchse stagniert derzeit auf sehr niedrigem Niveau. Derzeit gibt es nur 40 Tiere in der Alpenrepublik. Ein verringerter Lebensraum und genetische Armut gelten als Gründe für den fehlenden Nachwuchs. Auch werden Luchse von Wilderei bedroht.
„Die maximal 40 heimischen Luchse leben in kleinen, voneinander isolierten Populationen“, sagte WWF-Biologin Magdalena Erich. „Außerdem gibt es kaum Nachwuchs, da ihr Lebensraum aufgrund des hohen Bodenverbrauchs massiv zerschnitten und genetische Armut die Folge ist.“ Weitere Gefährdungen, wie etwa die Wilderei, bedrohen die Bestände zusätzlich.
„Der Luchs übt großen Einfluss auf die Artenvielfalt im Ökosystem Wald aus“, wurde Erich zitiert. „So sorgt er etwa als natürlicher Gegenspieler von Reh und Gämse für gesunde Populationen dieser Pflanzenfresser.“
Auch neue Ansiedlungsprojekte können den Luchs-Bestand stützen. Bereits im Dezember 2022 sei im Nationalpark Kalkalpen ein junges Männchen angesiedelt worden, um den Bestand zu stärken. Da bei Luchsen der Nachwuchs in der Regel im späten Frühling zur Welt komme, werde sich in den nächsten Wochen zeigen, ob die Ansiedlung erfolgreich war. Im schlimmsten Fall könnte der Luchs wieder gänzlich aus Österreich verschwinden.
Luchsvorkommen in Österreich
Aktuell gibt es lediglich drei kleine Luchsvorkommen in Österreich mit stark zerstückelten Verbreitungsgebieten. Im Norden des Landes hat Österreich Anteil an der grenzüberschreitenden böhmisch-bayerisch-österreichischen Population. 20 bis 25 Luchse - zumeist Grenzgänger - konnten im Wald- und Mühlviertel nachgewiesen werden. Die Region um den oberösterreichischen Nationalpark Kalkalpen beherbergt eine stark bedrohte Population von derzeit nur fünf Tieren.
Hinweise auf zwei Luchse gab es zuletzt auch im Hochschwab-Gebiet der Steiermark. Das Vorkommen einiger weniger Luchse in Vorarlberg und Tirol ist eine Folge der sich langsam ausbreitenden Population in der Ostschweiz.
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