Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Leistungssport - im Amateur- wie im Profibereich - wird regelmäßig heiß diskutiert. Ob rein pflanzliche oder gemischte Kost die Leistungen von Amateur-Langstreckenläufern beeinflusst, wurde jetzt mit der größten europäischen Laufstudie untersucht. Das Hauptergebnis: Ob vegan, vegetarisch oder Mischkost, die Laufleistungen unterscheiden sich kaum.
Katharina Wirnitzer (Pädagogische Hochschule Tirol und Institut für Sportwissenschaften der Universität Innsbruck) hat mit Ernährungswissenschaftlern der Universität Wien und Schweizer die sogenannte NURMI-Laufstudie einer Detailanalyse unterzogen und konnten dabei auf die Daten von insgesamt 2864 Wettkampf-aktiven Freizeitläufern zurückgreifen. Es sind Personen, die sich auch in Langstrecken-Bewerben (zehn Kilometer, Halbmarathon, Marathon und Ultramarathon) engagieren.
Sehr viele Läufer sind vegan
Schon bei den Ausgangsdaten aller Studienteilnehmenden zeigte sich ein hoher Anteil an Menschen mit pflanzlichen Ernährungsformen von 55,6 Prozent (20,9 Prozent Vegetarier, 34,7 Prozent Veganer). 44,4 Prozent gaben Mischkost an.
Für die Analyse bezüglich der Langstreckenlauf-Resultate und Diätform wurden die Angaben von 245 Hobbysportlern herangezogen. Das Durchschnittsalter betrug 39 Jahre, der durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI) 21,7, was Normalgewicht entsprach. 45 Prozent erklärten, Mischkost sei ihre Ernährungsform, 18 Prozent bezeichneten sich als Vegetarier, 37 Prozent als Veganer.
Wie in vielen anderen Studien zeigte sich, dass Männer eher auch zu Fleisch in ihrer Ernährung tendieren: Sie gaben zu 53 Prozent Mischkost an. Diese Form der Ernährung war auch mit einem höheren Durchschnittsgewicht (68 Kilogramm versus 65 Kilogramm für die gesamte Gruppe) verbunden.
„Keine Nachteile für die Laufbestzeit“
Gefragt wurde schließlich nach den besten Wettkampfergebnissen in Halbmarathon-, Marathon- und Ultramarathon-Wettbewerben. Die Ergebnisse wurden in „Nutrients“ veröffentlicht. Studienleiterin Katharina Wirnitzer und ihre Co-Autoren fassten sie so zusammen: „Insgesamt stützen die Ergebnisse der NURMI-Studie die Vorstellung, dass eine nachhaltige - insbesondere vegane - Ernährung mit einer guten Gesundheit sowie einer vorteilhaften Ernährung verbunden ist und keine Nachteile für die Laufbestzeit mit sich bringt. Eine vegane Ernährung stellt somit eine gleichwertige Alternative zur traditionellen Mischkost für Ausdauerläufer dar.“
Das lässt sich auch an den Daten zu den schnellsten Wettkampfergebnissen ablesen: Die Bestzeit für einen Marathonlauf betrug für alle Probanden im Durchschnitt 230 Minuten. Sportler mit Mischkost erreichten im Durchschnitt eine Bestzeit von 228 Minuten, Vegetarier (231 Minuten) und Veganer (233 Minuten) lagen etwas darüber. Die Unterschiede waren statistisch nicht signifikant. Das traf auch für die anderen Laufstrecken (Halbmarathon bzw. Ultramarathon mit mehr als 50 Kilometern) zu.
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