Nach dem Verkauf der Möbelkette Kika/Leiner durch die Signa-Retail-Gruppe des Tiroler Immobilienjongleurs René Benko will das unter Druck geratene Unternehmen bekanntlich nächste Woche Insolvenz anmelden. Genaueres über den bevorstehenden Insolvenzantrag sei derzeit laut Arbeiterkammer Tirol noch nicht bekannt. Abverkaufs-Angebote locken aber schon jetzt Tausende Kunden an. Beim Einkauf sollte jedoch einiges beachtet werden.
In erster Linie betroffen von dieser Ankündigung sind aber die zahlreichen Mitarbeiter. „Betroffene Arbeitnehmer werden in Kürze von der AK zu Betriebsversammlungen eingeladen und dort umfassend informiert“, hieß es am Freitag vonseiten der Arbeiterkammer.
Kunden an Entscheidung von Insolvenzverwalter gebunden
Kunden sollten beim Einkauf jetzt Vorsicht walten lassen. „Der Insolvenzverwalter eines insolventen Unternehmens hat grundsätzlich ein Wahlrecht, ob er an Verträgen, die noch nicht oder noch nicht vollständig erfüllt wurden, festhält oder von diesen zurücktritt. Kundinnen und Kunden haben kein Wahlrecht, sie sind an die Entscheidung des Insolvenzverwalters daher grundsätzlich gebunden“, erklären AK-Experten die gängige Praxis.
Und weiter: „Hält der Insolvenzverwalter am abgeschlossenen Vertrag fest, ist die Leistung - etwa die Lieferung einer Küche - zu erbringen, in weiterer Folge ist dann auch der (restliche) Kaufpreis zu bezahlen. Tritt der Insolvenzverwalter hingegen vom Vertrag zurück, haben Kundinnen und Kunden grundsätzlich kein Recht auf Erstattung der gesamten geleisteten Anzahlung, sie müssten ihre Forderungen dann im Insolvenzverfahren anmelden und würden (nur) die jeweilige Quote erhalten.“
Land Tirol will Mitarbeitern helfen
Nach der Meldung über die anstehende Insolvenzanmeldung kündigte unter anderem das Land Tirol bereits Hilfe für die betroffenen Mitarbeiter an. Mit den Sozialpartnern, dem AMS sowie auch der Arbeitsmarktförderungs GmbH (amg-tirol) stimmen sich Tirols Landeshauptmann Anton Mattle und Arbeitslandesrätin Astrid Mair ab, welche Maßnahmen getroffen werden können, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen, hieß es jüngst in einer Aussendung des Landes.
„Wir werden allen, die Hilfe brauchen, unter die Arme greifen. Das kann ich jetzt schon versprechen“, versicherte der Landeschef.
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