Die EU verlangt, dass Flaschen und Kappen ab Sommer 2024 unzertrennbar werden. Die Lebensmittelhersteller stellen nach und nach ihre Produkte aufgrund dieser Regelung um. Das ärgert die Konsumenten. Doch auch Molkereien und Co. hadern damit.
Bei Einweg-Kunststoff-Verpackungen mit einem Volumen von bis zu drei Litern müssen die Verschlüsse fest mit Flasche, Packerl und Co. verbunden sein! Das sieht eine EU-Verordnung vor, die mit Juli 2024 in Kraft tritt und Konsumenten wie Hersteller den Kopf schütteln lässt. Vor allem unter den Kunden herrscht Einigkeit: „Das Ding ist völlig unpraktisch.“
Die Abfüller von Milch, Softdrinks, Mineralwasser und Co. haben keine Wahl, sie müssen sich der Vorgabe beugen und stellen nach und nach ihre Anlagen um, was auch in den Regalen der Supermärkte spürbar wird.
„Die Kappen dürfen nicht mehr herumliegen, sondern müssen auf der Packung bleiben“, erklärt Josef Braunshofer, Geschäftsführer der Berglandmilch. Österreichs größte Molkerei, die bei Milch, Lattella und auch bei PET-Flaschen für Schlagobers und Milchtraum-Produkten betroffen ist, bekommt zu der Umstellung viele Rückmeldungen von Kunden - und die sind alles andere als erfreulich.
„Beim Trinken stört sie permanent“
„Will ich aus der Milchpackung etwas herausleeren, stabilisiere ich die Kappe noch irgendwie, aber beim Trinken stört sie permanent - das erhöht nicht die Bequemlichkeit und auch nicht die Absätze“, sagt der Manager zerknirscht. Und weiter: „Wir mussten viel erklären. Viele Leute glauben, dass wir uns das einfallen haben lassen.“ In Richtung der EU meint Braunshofer: „Ob die Abgeordneten das bis zum Ende durchgedacht haben, weiß ich nicht.“
Der Lebensmitelbranche in Europa kostet die Vorgabe „wahnsinnig viel Geld“, so der Berglandmilch-Chef. Die Verschlüsse und Maschinen, die diese herstellen, mussten neu entwickelt und gebaut werden.
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