Trotz geplanter Insolvenz verspricht Kika/Leiner, dass alle Gutscheine ihre Gültigkeit behalten. Möglich werden soll das, weil der neue Eigentümer, Hermann Wieser, über seine Gesellschaften die Haftung dafür übernimmt, sagte am Freitag ein Sprecher der Möbelkette auf Anfrage.
Denn im Rahmen der Insolvenzmasse dürfen Gutscheine nicht besser gestellt werden als andere Forderungen, wie Anwalt Michael Poduschka im Gespräch mit der APA erinnert. Auch Anzahlungen für künftige Lieferungen gehören zu den Forderungen.
Möbelhaus will offene Aufträge erfüllen
Allerdings soll im Zuge des Fortführungsplanes sichergestellt werden, dass alle offenen Aufträge erfüllt und die geleisteten Anzahlungen zur Gänze angerechnet werden, so der Sprecher. Damit würden Kunden auch nicht um ihre Anzahlungen umfallen.
Anwalt: „Gutscheine rasch einlösen!“
Poduschka rät - wie auch der VKI - trotz der Garantie zur Vorsicht. „Wenn ich einen Gutschein hätte, würde ich sofort hinlaufen und ihn einlösen“, empfiehlt er. Denn es gelte „die Binsenweisheit, dass eine Garantie nur so stark ist wie der Garantiegeber“. Der Anwalt vermutet, dass die Ansage des neuen Kika/Leiner-Eigentümers vor allem dazu gedacht ist, die Stürmung der Geschäfte zu verhindern.
Seit Jahren keine Gewinne erwirtschaftet
Kika/Leiner konnten in den vergangenen fünf Jahren keinen Gewinn mehr erzielen. Die Verbindlichkeiten (Passiva) der von Immobilien-Jongleur Renè Benko vor Kurzem verkaufte Möbelkette sollen rund 300 Millionen Euro betragen. Das vorhandene Vermögen betrage hingegen nur 150 Millionen Euro, heißt es.
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