Ein im OneCoin-Skandal verdächtigter luxemburgischer Geschäftsmann und Ex-Geheimdienstler ist vor seiner geplanten Auslieferung an die USA in Frankreich untergetaucht. Das meldet das öffentlich-rechtliche Radio 100,7 in Luxemburg und beruft sich dabei auf die Staatsanwaltschaft im französischen Nancy.
Frank Schneider war vor rund zwei Jahren auf Anfrage der US-Justiz in Frankreich festgenommen worden und befand sich unter Hausarrest mit elektronischer Überwachung. Die französische Regierungschefin Elisabeth Borne habe kürzlich der Auslieferung Schneiders an die USA zugestimmt, kurz danach entzog dieser sich seiner Überwachung und tauchte unter, so Radio 100,7.
Die US-Behörden sehen in dem luxemburgischen Ex-Geheimdienstler Schneider einen Mittäter im internationalen OneCoin-Betrugsskandal rund um die bulgarische Unternehmerin Ruja Ignatova. Schneiders private Sicherheitsfirma „Sandstone“, die er nach seiner Zeit beim luxemburgischen Geheimdienst SREL (2004-2009) gegründet hatte, stand laut luxemburgischen Medienberichten zwei Jahre lang im Dienst von Ignatova.
Weltweite Fahndung nach OneCoin-Gründerin
Ignatova wird ebenfalls von der US-Justiz gesucht und gilt als verschwunden. Seit rund einem Jahr befindet sie sich auf der Top-Ten-Liste der meistgesuchten Menschen des FBI. Dieses geht davon aus, dass Ignatova und ihre Helfer Opfer in aller Welt um Milliardenbeträge betrogen haben. Nach Angaben des FBI gründeten Ignatova und ihr Partner um das Jahr 2014 herum in Bulgarien das Unternehmen OneCoin, mit dem eine virtuelle Währung vermarktet wurde, die aber nie existierte.
Die gebürtige Bulgarin, die über die deutsche Staatsangehörigkeit verfügt, pries das Projekt als „Bitcoin-Killer“ an, es sollte also in Konkurrenz zur größten Kryptowährung der Welt stehen.
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