Eine neue Petition fordert, dass die geplanten Konzerte der Band Rammstein in Wien abgesagt werden. Mutmaßlichen Tätern soll keine Bühne geboten werden, heißt es. Mit Stand Freitag, 9. Juni (15.28 Uhr), haben 4056 Menschen unterschrieben.
Die Petition richtet sich an die Konzertveranstalter Arcadia Live und die Betreiber des Ernst-Happel-Stadions, wo Rammstein am 26. und 27. Juli auftreten sollen. „Klar ist: Solange die Vorwürfe (Missbrauch, Anm.) nicht geklärt sind, sind Konzerte der Band kein sicherer Ort für Besucher_innen (...)“, heißt es. Sie sollen daher abgesagt werden.
Unterstützt wird die Forderung unter anderem von den Grünen. „Den Veranstaltern muss nach Bekanntwerden dieser schweren Vorwürfe klar sein, dass ein Konzert dieser Band kein sicherer Ort für Frauen ist (...)“, sagte Frauensprecherin Viktoria Spielmann in einer Aussendung. Konzerte müssten generell sicher für Frauen sein, sexuelle Übergriffe verunmöglicht werden. Es brauche sichere Orte und geschulte Teams vor Ort, an die sich die Besucherinnen und Besucher im Bedarfsfall wenden können.
Frontmann soll sexuell übergriffig gewesen sein
Wie berichtet, hatten in den vergangenen Tagen mehrere Frauen den Vorwurf der sexuellen Übergriffe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann erhoben. Sie schilderten teils anonym, dass junge Frauen während Konzerten ausgewählt und gefragt worden seien, ob sie zur Aftershowparty kommen wollen. Dabei soll es dann auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Ein Teil sei gar unter Drogen gesetzt worden, um sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können.
Lindemann (siehe Video oben) hatte das am Donnerstag vehement zurückgewiesen. „Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr“, sagten seine Anwälte und kündigten rechtliche Schritte gegen die Vorwürfe an. In einer Rammstein-Stellungnahme am Samstag hatte es geheißen, die Vorwürfe hätten die Band sehr getroffen und man würde sie ernst nehmen. „Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit“, hieß es.
In Wien sind nun Schutzkonzepte für die Konzerte Ende Juli geplant. ÖVP-Frauenministerin Susanne Raab hatte das gefordert und sich kürzlich via Twitter zu Wort gemeldet (siehe oben). „Ich halte die Debatte in Deutschland über Möglichkeiten zum besseren Schutz von Frauen bei den Konzerten für richtig (...)“, schrieb sie.
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