Der WWF warnt vor einem erneuten Aussterben der Luchse in Österreich. Die Zahl stagniere mit maximal 40 Tieren auf sehr niedrigem Niveau. In Vorarlberg sieht man bisher keinen Grund zur Sorge.
Während der WWF den Luchs in Österreich gefährdet sieht, scheint die Bestandsentwicklung in Vorarlberg doch erfreulicher zu sein als in anderen Bundesländern. „Ich traue mich nicht zu sagen, dass das Überleben des Luchses in Vorarlberg gesichert ist, aber in Verbindung mit den Beständen in der Ostschweiz können wir im Moment von stabilen Verhältnissen ausgehen“, sagt der Wildbiologe des Landes, Hubert Schatz.
Hunderte Luchse wird es hierzulande nie geben. Dazu ist unser Land als Lebensraum zu klein . Aber im Gegensatz zu vielen Ländern haben wir in Vorarlberg zumindest eine positive Entwicklung.
Wildbiologe Hubert Schatz
Die Ostschweiz ist es auch, von der aus die Großwildkatze ab 2012 nach Vorarlberg eingewandert ist. Zunächst ins Rätikon. 2016 gelang ihr der Sprung über die Ill zum Hohen Freschen, von wo aus das Wildtier das Mellental, das Ebnitertal und das Frödischtal besiedelte und sich sogar fortpflanzte. Seither erobert das Pinselohr langsam aber stetig weitere Reviere, etwa das Montafon und seit kurzem das Klostertal.
Zehn bis 20 Luchse gibt es im Land
„Insgesamt gehen wir von einer niedrigen zweistelligen Zahl aus. Mehr als zehn bis 20 Exemplare sind es vermutlich nicht“, schätzt Schatz. Diese Zahlen basieren auf den Ergebnissen eines Foto-Monitorings, das derzeit im Kerngebiet der Ausbreitung durchgeführt wird. „Wir können natürlich nicht ausschließen, dass wir hin und wieder dasselbe Tier an unterschiedlichen Stellen beobachten.“
Das Revier eines Luchses ist immens groß
Das Territorium eines Luchses umfasst je nach Lebensraumqualität und Nahrungsangebot nämlich 5000 bis 10.000 Hektar. „Ein Weibchen mit ihren Jungen überlappt sich in diesem Gebiet vielleicht mit einem Männchen. Zwei Weibchen oder zwei Männchen dulden sich aber nicht im selben Revier.“ Schon allein deshalb seien der Ausbreitung in Vorarlberg Grenzen gesetzt. „Hunderte Luchse wird es hier nie geben. Dazu ist das Land zu klein. Aber im Gegensatz zu vielen Ländern haben wir zumindest eine positive Entwicklung.“
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