Flavia Magera (19) ist ÖBB-Lehrling in der Lehrwerkstätte Innsbruck. Ihre Liebe zur Technik begleitet sie schon seit der Kindheit. Der „Tiroler Krone“ verrät sie, was ihr an ihrem Beruf gefällt und wohin sie mit ihrer Ausbildung möchte.
Es ist 6.50 Uhr. Flavia und ihre Kollegen in der Elektrotechnik sind bereits für den neuen Arbeitstag gerüstet. Gleich in der Früh gibt es eine Tagesbesprechung, wie die Aufgaben verteilt werden. An das frühe Aufstehen musste sie sich jedoch erst gewöhnen: „Dafür machen wir aber auch früher Schluss und es bleibt mehr Freizeit am Nachmittag“, nimmt sie es mit Humor. Kurz nach 15 Uhr wird das Elektrolabor bereits aufgeräumt, wenig später startet sie in den wohlverdienten Feierabend.
Dass sie einmal in eine technische Branche einsteigen wird, war ihr immer schon klar: „Technik hat mich immer schon interessiert. Nachdem mir klar war, dass ich die HTL nicht weitermache, habe ich begonnen, mich nach Alternativen umzusehen. Bekannte haben mir vorgeschlagen, dass ich mich für eine Lehre bei den ÖBB bewerbe.“
Man sollte den Träumen nachgehen. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man in den technischen Berufen schnuppern.
ÖBB-Lehrling Flavia Magera (19)
Sprung in Männerberuf war kein Stolperstein
Gesagt, getan. Seitdem ist die ÖBB-Lehrwerkstätte in Innsbruck ihre berufliche Heimat geworden. Dass sie dabei in einen „typischen Männerberuf“ eingestiegen ist, macht ihr nichts aus: „Man sollte den Träumen nachgehen. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man in den technischen Berufen schnuppern.“
Damit stößt sie bei ihrem Arbeitgeber auf großen Zuspruch. Immer mehr Mädchen finden Gefallen an technischen Berufen und wollen dort eine Karriere einschlagen. Die Tendenz der letzten Zeit untermauert, dass der Frauenanteil bei den ÖBB-Lehrlingen steigt. Um die 21 Prozent beträgt der Anteil technikaffiner Frauen. Im Vergleich: In der Transport- und Verkehrsbranche sind es im Schnitt lediglich vier Prozent. Das spiegelt sich auch in der Bezahlung wider, wie die ÖBB bestätigen: „Bei uns heißt es, gleicher Lohn für gleiche Arbeit – egal ob Frau oder Mann. So geht der Gender-Pay-Gap für die jungen Frauen bei den ÖBB erst gar nicht auf.“
Ausbildung bei den ÖBB ein entscheidender Faktor
Dass die ÖBB nicht nur einer der größten Arbeitgeber des Landes, sondern auch Ausbildungsbetrieb sind, zeigt sich allein in Tirol: 180 Lehrlinge werden dort derzeit ausgebildet. Alleine in der Lehrwerkstätte in Innsbruck, wo auch Flavia täglich Neues lernt, sind es 140. Bereits für das kommende Lehrjahr mit Start im September werden noch künftige Fachkräfte, etwa in der Metalltechnik oder Gleisbautechnik, gesucht. Die begeisterte Sängerin hat ihren Schritt jedenfalls bislang nicht bereut. Auch die weiteren Ziele stehen bereits fest: „Ich möchte mich auf jeden Fall weiterbilden und aufsteigen.“
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