Steirer in Thimphu:

„In Bhutan schaut es genauso aus wie im Ennstal“

Ausland
11.06.2023 06:00

 Vor 30 Jahren eröffnete der Steirer Günter Schlager in Bhutan die erste Optiker-Filiale und fertigte dort Brillengläser aus dem Boden von Bierflaschen. Er verliebte sich nicht nur ins Land.

Angefangen hat alles in Zell am See (Sbg.). „Ich hab dort ein Magazin des Lesezirkels gesehen, und da war ein kleines Inserat von einem Buch. ,Zu Fuß durchs Mittelalter. Wunderland Bhutan‘ von Michel Peissel. Da war mir klar, da will ich hin. Also sparte ich Geld und bin dann Anfang der 70er-Jahre mit dem Motorrad Richtung Himalaya“, erzählt der gebürtige Gröbminger.

Zwei Töchter führen Optiker-Geschäfte weiter
Angekommen ist der heute 79-Jährige aber nicht. „Damals war es irrsinnig schwer, einzureisen.“ In Nepal traf Schlager deutsche Touristen, mit denen er auch nach der Reise in Kontakt war. „Ein Kollege von damals hat dann mit einem WHO-Arzt gesprochen, der in Bhutan für die Augenheilkunde zuständig war, und die Weltgesundheitsorganisation war auf der Suche nach einem Optiker. Und mein Freund hat mich vorgeschlagen“, blickt der Steirer zurück.

Die Gegend rund um das Bergkloster Tigers Nest kann schon an das grüne Ennstal erinnern. (Bild: Katharina Pirker)
Die Gegend rund um das Bergkloster Tigers Nest kann schon an das grüne Ennstal erinnern.
Natur pur rund um die Klosterfestung in Punakha (Bild: Upasana Dahal)
Natur pur rund um die Klosterfestung in Punakha

Erstes Mal Heimweh, „aber nach Bhutan“
Nach zweijähriger Zusammenarbeit mit der WHO ging es für Schlager wieder in die Alpenrepublik. „Da hatte ich dann das erste Mal Heimweh - aber nach Bhutan.“ Also kehrte der Optikermeister wieder in das 6500 Kilometer entfernte Königreich zurück und fertigte Brillen aus dem Glasboden von Bierflaschen an.

„Ich habe mich dann in meine Frau verliebt, eine Familie gegründet und das erste Brillen-Geschäft in Bhutan aufgesperrt.“ Heute führen die Töchter Karma und Sanyay insgesamt zehn Filialen im Land, das nur halb so groß wie Österreich ist.

Die Steiermark vermisst der Pensionist nicht: „Was soll mir hier abgehen? Es ist wie im Ennstal. Viel Wald und hohe Berge! Auch die Leute sind so offen und freundlich.“

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