Rabattjäger stürmen am Samstag den Kika in Eugendorf, das zeigt auch der volle Parkplatz. Insolvenzankündigung und Stellenabbau des Möbelriesen erregen aber auch die Gemüter.
Andreas Deindl und seine Frau nutzen am Samstag den Ausverkauf beim Möbelhaus Kika. Dem Flachgauer ist aber bewusst, was hinter der Rabattaktion von bis zu 70 Prozent steckt: „Ich glaube, das ist erst der Anfang von allem“, mutmaßt er. „Es ist eine Tragödie, was mit den Mitarbeitern passiert.“
Erst am Freitag hatte der Möbelriese Kika/Leiner den Schritt zur Insolvenz angekündigt. 1900 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs, 88 davon in Salzburg. Der Rest zittert noch. Die Kika-Filiale in Eugendorf und der Leiner-Standort in der Stadt Salzburg sollen offen bleiben.
Kunden haben Mitleid, der Geschäftsleiter schweigt
Vor einer Leiner-Filiale wurde sogar symbolisch eine Grabkerze aufgestellt. „Die Mitarbeiter werden wie Schachfiguren hin- und hergeschoben“, schießt Deindl gegen den Ex-Eigentümer Rene Benko, der die Möbelhauskette 2018 gekauft und vorige Woche verkauft hatte. „Je weiter es die Leiter nach unten geht, desto weniger interessieren den Oberen die Einzelschicksale“, kritisiert der Kunde. „Dieses Verhalten hat System.“
Auf Fragen der „Krone“, was mit den Mitarbeitern hier passiert und wofür Corona-Hilfsgelder ausgegeben wurden, will der Geschäftsleiter von Kika in Eugendorf nicht eingehen. Stattdessen weist der Mann auf das Interview- und Fotoverbot auf dem Gelände hin.
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