Einen ersten Prototypen gibt es schon: Zwei junge Oberösterreicher mussten miterleben, wie ein vierjähriges Mädchen in einem Badesee ertrank. Jetzt erfanden sie ein Leiberl, das Kinder automatisch über Wasser hält.
Der Auslöser für die Idee war ein trauriger: „Wir sind beide bei der Freiwilligen Feuerwehr und mussten miterleben, wie in unserem Einsatzgebiet ein vierjähriges Mädchen ertrunken ist“, erzählt Christopher Brummayer (28) im „Krone“-Gespräch. Er und seine Kollegin Melissa Leibetseder (23) Beide aus Feldkirchen/D. – wollen, dass so etwas nie wieder passiert. Deshalb gründeten sie 2021 ein Start-up. Ziel: Ein T-Shirt entwickeln, das Kinder vor dem Ertrinken schützt.
Test und Zertifizierungen fehlen noch
Nun gibt es einen ersten Prototypen. Im Leiberl für die Kids ist ein Sensor eingebaut. Kommt er in Berührung mit ausreichend Wasser, bläst sich das Kleidungsstück auf und wird so zur Schwimmweste. „Nächstes Jahr können wir hoffentlich in die Produktion gehen“, sagt Brummayer. Bis dahin stehen noch Tests und Zertifizierungen an, denn das Produkt ist hochsensibel, schließlich geht es um Leben und Tod.
Bis zu fünf Kinder ertrinken jedes Jahr
Bundesweit kommen jährlich bis zu fünf Kinder bei Badeunfällen ums Leben. In Oberösterreich passierte ein so tragisches Unglück zuletzt im Vorjahr. Der zweijährige Tim fiel im Garten des Elternhauses in den Fischteich. Seine ältere Schwester konnte ihn zwar noch aus dem Wasser ziehen, wenige Tage später starb der kleine Bub aber.
Zwei Minuten genügen
Für solche Tragödien reichen schon kurze Momente der Unaufmerksamkeit. Nach zwei Minuten verlieren Kinder im Wasser das Bewusstsein, nach fünf Minuten kann der Sauerstoffmangel bereits tödlich enden. Das soll die Erfindung von Brummayer künftig verhindern. Der 28-Jährige studiert an der Fachhochschule Wels, seine Partnerin ist Chemikerin.
Eigentlich wollten wir mit einem Pulver chemisch CO2 erzeugen, mit dem sich der Schwimmkörper aufbläst.
Christopher Brummayer
Das ging den beiden Erfindern aber nicht schnell genug, also stiegen sie auf den elektrischen Sensor um. „Der schlägt an, wenn das Kind ins Wasser fällt. Wenn man sich mit einem Getränk anschüttet, reicht das nicht.“
Wie genau der Verkauf des T-Shirts laufen soll, steht noch nicht fest. „Unser Ziel ist, das Produkt in die breite Masse zu bringen, um so Kinder vor dem Ertrinken zu bewahren.“
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