Sie gelten als Spiegelbild der Gesellschaft: Die Sozialmärkte (SoMa), in denen nur einkaufen darf, wer nachweislich ein geringes Einkommen hat. Und die Zahl derer steigt laufend. Derzeit sind rund 5000 Kärntnerinnen und Kärntner einkaufsberechtigt. Ende Juni eröffnet in Klagenfurt ein neuer SoMa. Doch Spenden von Supermärkten gehen zurück, wegen der Künstlichen Intelligenz.
In Wolfsberg, Villach, St. Veit und Spittal gibt es kleinere SoMa, die jeweils drei Stunden am Tag geöffnet haben. „In diesen drei Stunden kommen 50 bis 70 Kunden zum Einkaufen“, weiß Theres Leber, die Geschäftsführerin des Vereines SoMa Kärnten.
In der Landeshauptstadt stehen gleich zwei SoMa zur Verfügung: einer in Waidmannsdorf und nach der Schließung des längst zu klein gewordenen Marktes in der Kaufmanngasse nahe dem Benediktinermarkt wird nun einer in der Priesterhausgasse 7 eröffnet. „In jedem der Klagenfurter SoMa haben wir täglich 100 Kunden“, so Leber. Tendenz steigend.
Sechs SoMa stehen in Kärnten also jenen zur Verfügung, die weniger als 1200 Euro netto monatlich zur Verfügung haben. Mit ihrer Einkaufskarte bekommen sie Waren des täglichen Bedarfs kostengünstig.
Durch Künstliche Intelligenz im Einkauf werden immer weniger Waren bereitgestellt
Die Waren kommen einerseits von Supermärkten, die sie wegen des Haltbarkeitsdatums abgeben, oder von Landwirten oder auch von privaten Spendern. „Wir bekommen aber immer weniger Waren. Die Bestellungen in den Supermärkten werden durch die Künstliche Intelligenz präziser, es kommt weniger häufig zu Fehlbestellungen und großem Überhang, was ja zu begrüßen ist. Viele bieten auch Rettungssackerl oder ähnliches an, verwerten somit Gemüse und Obst oder andere Nahrungsmittel selbst weiter“, so Leber. „Das alles ist für den Umweltschutz sehr positiv. Für unsere Kunden aber nicht.“
Die Sozialmärkte seien immer mehr auf Spenden angewiesen, um Nahrungsmittel für ihre Kunden kaufen zu können. „Wir haben auch Spender, die Mehl, Zucker, Pasta und andere wichtige Lebensmittel kaufen und uns bringen“, ist Leber dankbar. „Sonst könnten wir unsere Kunden nicht versorgen. Die Hilfsbereitschaft ist da. Trotz Teuerung, die ja alles spüren.“
Jetzt bekommen wir wieder mehr Obst und Gemüse von heimischen Gärtnereien. Das ist so wichtig, denn gesunde Lebensmittel gehören bei jedem auf den Tisch.
Theres Leber, SoMa Kärnten
Nicht nur Nahrungsmittel und Hygieneartikel, auch Bettwäsche, Kleidung, Schulsachen, Geschirr... werden benötigt und können gern beim SoMa abgegeben werden.
Am Donnerstag, 29. Juni, wird der neue SoMa in der Priesterhausgasse 7 in Klagenfurt eröffnet - mit einem Tag der offenen Tür.
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