Er war colasüchtig, trank täglich bis zu drei Liter, galt als fettleibig, schaffte als Jugendlicher nicht einmal eine Liegestütze und wollte lieber bei Pferderennen starten als Körbe zu werfen. Jetzt kürte sich Basketball-Superstar Nikola Jokic mit Denver erstmals zum NBA-Champion - 4:1 in der Best-of-7-Serie gegen Miami.
Mit 28 Punkten und 16 Rebounds war Nikola Jokic einmal mehr Denvers Schlüsselspieler beim Triumph im fünften Finalspiel der milliardenschweren NBA. Zweimal war der Serbe zuvor wertvollster Spieler der Liga, jetzt krönte er mit dem Meistertitel als 28-Jähriger seine Karriere.
Eine, die sich so nicht abgezeichnet hatte: „Ich war größer als die anderen Burschen und Mädchen. Aber auch der Dickste. Mathe und Geschichte hat mich in der Schule interessiert - Sport nie.“ Weshalb er als Teenager nicht einmal eine Liegestütze schaffte.
Stattdessen galt seine Liebe den Pferden, bei einem Amateur-Trabrennen saß er gar im Sulky, wurde Vierter. Ehe durch seine beiden älteren Brüder und Youtube der Funke mit 14 Jahren doch noch übersprang, Highlight-Videos von Magic Johnson und Michael Jordan machten beim Jungen aus der Kleinstadt Sombor Lust auf mehr. Zusammen mit seinen Eltern, den Geschwistern und seiner Großmutter wuchs der „Joker“ in einer Zwei-Zimmer-Wohnung auf, mittlerweile hat er längst ausgesorgt, unterschrieb zuletzt einen Fünf-Jahres-Vertrag für 264 Millionen Dollar.
Für Pöltl der Beste
Für Österreichs NBA-Export Jakob Pöltl ist der 2,11 m große Center aktuell die Nummer eins der Liga:„Ich glaube im Endeffekt läuft es darauf hinaus, wo man die Werte sieht. Für mich ist er der wertvollste Spieler, weil er sein eigenes Team und seine Mitspieler um sich herum so viel besser macht. Das macht für mich den Unterschied“, schwärmt der Wiener vom Superstar. Der 2014 im NBA-Draft an 41. Stelle von den Denver Nuggets ausgewählt worden war, jedoch noch ein weiteres Jahr bei Mega Vizura in der Heimat blieb. 2021 wurde er erstmals zum Most Valuable Player der Liga gewählt - als erster Center seit Shaquille O‘Neal im Jahr 2000. Und bestätigt mit seiner Herangehensweise Pöltl: „Ein Korb macht dich glücklich. Aber ein Assist macht dich und deinen Mitspieler glücklich.“
So spektakulär er auf dem Feld ist, so ruhig ist er daneben. Es gibt keine Kampfansagen, stattdessen ist er ein demütiger Superstar. Der nach dem Sommer noch immer mit ein paar Kilo zu viel auftaucht, sich erst durch die 82 Spiele im Grunddurchgang „fit“ spielt. Und dazu steht: „Ich glaube, die einzigen Muskeln, die man als guter Basketballer benötigt, sind jene im Hirn“, lächelt er. Wenn man ihm bei seinen spektakulären Würfen oder No-Look-Pässen sieht, können da auch die Trainer nur schwer dagegen reden. Und wer will schon einem Champion widersprechen?
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