Berlusconi ist tot

Trauer um den Baumeister legendärer Milan-Teams!

AC Milan, das ist viele Jahre das Steckenpferd von Silvio Berlusconi gewesen. Der „Cavaliere“ war 31 Jahre lang die leitende Figur der Mailänder, bejubelte mit dem Klub publikumswirksam große Erfolge. Den fetten Jahren folgten aber magere - bis sich Berlusconi bzw. die von ihm kontrollierte Fininvest Anfang April 2017 für rund 740 Millionen Euro von den „Rossoneri“ trennen musste ... 

Er gehe mit „Schmerz und Ergriffenheit“, hatte der 80-jährige Berlusconi damals bei seiner Verabschiedung gesagt.

Kein Wunder: 1986 hatte er den Klub übernommen - in der Amtszeit des viermaligen italienischen Ministerpräsidenten holte Milan fünf seiner sieben Titel in Meistercup bzw. Champions League und gewann acht Mal die nationale Meisterschaft.

Mastermind legendärer Mannschaften
Einen der glanzvollsten Abende als Milan-Boss erlebte Berlusconi wohl am 18. Mai 1994, als seine „Rossoneri“ im Finale der Champions League den favorisierten FC Barcelona mit 4:0 regelrecht in Stücke rissen.

Das Milan-Team, das „seine beste Saisonleistung brachte“ (Ersatzkapitän Mauro Tassotti), mit ausgezeichnetem Pressing die Katalanen („die haben wir in Stücke gerissen“) nie zur Entfaltung kommen ließ, in der Abwehr auch ohne die gesperrten Franco Baresi und Alessandro Costacurta die Barca-Stars Romario und Hristo Stojtschkow völlig neutralisierte und Angriffsfußball wie vom anderen Stern bot.

Der später auch noch beim SK Rapid aufspielende Dejan Savicevic, der damals ein Tor erzielte und zwei weitere Treffer vorbereitete, widmete den Sieg später Klub-Boss und Ministerpräsident Berlusconi, der immer an ihn geglaubt hatte.

Noch ein paar Jahre zuvor hatte Berlusconi durch die Verpflichtung des magischen „Oranje-Dreiecks“ um Ruud Gullit, Frank Rijkaard und Marco Van Basten das herausragende Team jener Zeit kreiert. Logische Folge: die Meistercup-Triumphe 1989 und 1990.

Erfolg später auch mit AC Monza
Solche Erfolge durfte Berlusconi in der Endphase seiner Präsidenten-Ära bei Milan zwar nicht mehr feiern, aber nach seinem Abgang aus Mailand gönnte sich der „Cavaliere“ doch noch einmal ein weiteres fußballerisches Steckenpferd.

(Bild: Associated Press, APA/AFP/Alberto PIZZOLI)

Er übernahm den AC Monza im Jahr 2018 und führte ihn als Geldgeber und Mastermind bis 2021 in die Serie A …