Eine neue Landeshymne für das Burgenland fordert jetzt die IG Autorinnen Autoren. Begründung: die NS-Vergangenheit von Komponist Peter Zauner.
Die Interessengemeinschaft hatte bereits Kritik an den Hymnen von Ober- und Niederösterreich, Kärnten und Salzburg geübt. In einem offenen Brief weist man Landeschef Hans Peter Doskozil darauf hin, dass auch die Hymne des Burgenlandes „historisch belastet“ sei. Laut aktuellen Quellen sei Komponist Zauner NSDAP-Mitglied gewesen und damit als „Repräsentant eines Bundeslandes der demokratischen Republik Österreich ungeeignet.“
Er habe seine Musik beziehungsweise die seiner Kapelle in den Dienst der NS-Propaganda gestellt, heißt es im Brief. Betont wird auch, dass die Hymne auf Wunsch der autoritären Ständestaatsregierung zustande gekommen sei. Eine Neufassung könnte „ein demokratisches, heutiges und zukunftsorientiertes Bild des Bundeslandes“ abgeben.
Doskozil für Aufarbeitung, aber gegen Änderung
Aus dem Büro von Landeshauptmann Doskozil hieß es, er nehme das Schreiben ernst: „Es gilt daher, die wissenschaftliche Aufarbeitung der Biografie Zauners zu intensivieren.“ Es bestehe aber „keinerlei Notwendigkeit“, die Landeshymne selbst infrage zu stellen: „Sie war bisher ein Bestandteil der burgenländischen Identität, und sie sollte es auch bleiben.“ Man habe Kontakt mit Historiker Herbert Brettl aufgenommen, der die aktuelle Diskussion angestoßen habe. Dieser empfehle ebenso die Ergänzung der Urheber-Biografien, aber keine Änderung oder Streichung der Hymne.
„Hymne muss bleiben“
Ein klares Bekenntnis zur Landeshymne gibt ÖVP-Landesobmann Christian Sagartz ab: „Die Landeshymne ist kein politischer Spielball, sondern ein wichtiges kulturelles Erbe. Die Hymne muss bleiben.“ FPÖ-Chef Alexander Petschnig ist ebenfalls gegen eine Änderung: Solche „künstlichen Probleme“ würden nur jemandem einfallen, der in einer Blase lebe. Die FPÖ halte sich auch bei der Bundeshymne an die alte Version. Unterstützt werden die IG Autorinnen Autoren hingegen von den Grünen. Wenn es braune Flecken im Zusammenhang mit der Landeshymne gebe, dann müssten diese entfernt werden, so Klubchefin Regina Petrik.
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