In Osttirol ist am Montag der vierte Wolf zum Abschuss freigegeben worden, damit dürfen aktuell im gesamten Bundesland fünf Wölfe auf Basis einer Verordnung bejagt werden. Zur Unterstützung brachte die Behörde ein „professionelles Unterstützungsteam des Landes zum Einsatz“.
Das zwölfköpfige Team wird auf Ersuchen der Jägerschaft aktiv, nachdem in Obertilliach mehrere Schafe vermisst und 38 weitere tot aufgefunden worden waren. Im Gemeindegebiet von Matrei in Osttirol hat der zuständige Amtstierarzt vergangene Woche zudem eine verletzte Kuh begutachtet. Ob ein Großraubtier dahinter steckt, muss eine genetische Untersuchung zeigen.
Wir unternehmen alles in unserer Macht Stehende. Garantie, dass es dem Unterstützungsteam gelingt, einen Wolf zu erlegen, gibt es aber nicht.
Josef Geisler
„Wölfe zu bejagen ist alles andere als trivial und zudem zeitintensiv“, sagte der zuständige Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP). „Deshalb haben wir in der Novelle des Jagdgesetzes vorgesorgt und die Möglichkeit geschaffen, dass sich die Jägerschaft Unterstützung holt“, meinte er.
Gesetzesnovelle im vergangenen Februar
Das Raubtier Wolf lässt in Tirol regelmäßig die Emotionen hochkochen, die Bauern beklagen zigfache Schafsrisse. Im vergangenen Februar hatte der Tiroler Landtag mehrheitlich eine Gesetzesnovelle beschlossen, die eine Tötung mittels Verordnung und nicht mehr per Bescheid erlaubt. Vorangegangene Bescheide waren vom Gericht mehrmals aufgehoben worden, nachdem Umweltschutzorganisationen diese erfolgreich beeinsprucht hatten.
Die Abschussverordnung gilt nun generell für einen Wolf - und nicht für ein bestimmtes Individuum. Wiederholt waren in Tirol zuletzt auch wieder Forderungen nach einer Senkung des Schutzstatus des Raubtieres auf europäischer Ebene aufgekommen, etwa von Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP).
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