Kampf gegen Antisemitismus: Österreich als „starkem Verbündetem“ in Tel Aviv gehuldigt. Der EU-Kommissionschef nimmt diesbezüglich alle Staaten in die Pflicht, die FPÖ bleibt für Israel ein rotes Tuch.
Abendessen im Lala Land in Tel Aviv. Wir erinnern uns an das Musical, lassen die Zeit Revue passieren. Schauspielerin Mia und Jazzpianist Sebastian hatten einen Traum – den Traum von einer Karriere in Hollywood. Dieser Tage haben auch 1500 Vertreter aus 60 Ländern beim „AJC Global Forum“ anlässlich des 75-Jahre-Jubiläums der Gründung des Staates Israel einen Traum – den von einer Welt ohne Antisemitismus.
Unter ihnen Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP). Im grünen Hosenanzug betritt sie die Kongressbühne. Nervosität kennt sie eigentlich nicht. Vor allem, weil sie sich bereits ein halbes Leben lang mit dem Thema Antisemitismus beschäftigt (siehe Video oben zur Antisemitismus-Strategie) und in sozialen Medien dafür „geprügelt“ wird.
Österreichs Engagement für den jüdischen und demokratischen Staat Israel beruht auf unserer historischen Verantwortung.
Verfassungsministerin Karoline Edtstadler
Dieses Mal war Gänsehaut ihr Begleiter aufs Podium. „Es war eine der wichtigsten Reden meines Lebens“, sagt sie. „Die Beziehungen zwischen Israel und Österreich waren noch nie so stark wie heute. Österreichs Engagement für den jüdischen und demokratischen Staat Israel beruht auf unserer historischen Verantwortung.“ Margaritis Schinas, Vize-Präsident der Europäischen Kommission, sagte: „Österreich war eines der ersten Länder, das den nationalen Antisemitismus-Plan eingebracht hat.“
Geld für Besichtigung von Gedenkstätte
Weitere 13 Staaten folgten. Für jene EU-Länder, die noch keine „Anti-Judenhass-Strategie“ haben, endet die Umsetzungsfrist Ende 2030. Zurück nach Österreich: 26 von 38 Maßnahmen aus dem Antisemitismus-Konvolut wurden bereits umgesetzt – zwei davon in der vergangenen Woche (Stichwort: Verbotsgesetz und Ehrenzeichengesetz – Aberkennung von Nazi-Medaillen, sind in Begutachtung). Zusätzlich wird ein jährlicher 1,5-Millionen-Fonds eingerichtet, um die Besichtigungen der Gedenkstätte Mauthausen für Schulklassen zu finanzieren.
Als Verbündeter und Freund wird Österreich hier in Israel empfangen. Mit der FPÖ wollte man nie etwas zu tun haben. Daran wird sich nichts ändern, heißt es. Was bleibt, ist dieser Traum im Lala Land am Strand von Tel Aviv. Edtstadler: „Im Kampf gegen Antisemitismus müssen wir an einem Strang ziehen. Die gesamte Gesellschaft.“
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