Tag 2 der einwöchigen Protestwelle in Innsbruck: Dienstagfrüh legten die Klimaaktivisten den gesamten Innsbrucker Stadtteil Hötting lahm. Die Teilnehmer blockierten mehrere neuralgische Stellen. Es kam zu umfangreichen Staus.
Nachdem am Montag die Kreuzung im Bereich Haller Straße/Anton-Rauch-Straße blockiert worden war, nahmen die Klimaaktivisten am Dienstag gleich einen ganzen Stadtteil ins Visier. Mehrere neuralgische Punkte in Hötting wurden bereits kurz vor 8 Uhr blockiert.
Umfangreiche Staus
Sitzstreiks gab es demnach in der Riedgasse, der Karl-Innerebner-Straße sowie am Speckweg. Zeugen berichteten gegenüber der „Krone“ von umfangreichen Staus. Die Polizei war vor Ort. Gegen 9.15 Uhr zogen die Klimaaktivisten schließlich wieder ab.
Altbekannte Forderungen
Die Forderungen der Aktivisten sind altbekannt: etwa Tempo 100 auf den Autobahnen und ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen. „Die Vermögenden könnten es sich leisten, klima- und damit menschenfreundlich zu leben“, heißt es vonseiten der Letzten Generation. „Die Forschung zeigt aber, dass das genaue Gegenteil passiert. Seit 1990 hat der CO2-Ausstoß beim reichsten Prozent der Österreicherinnen und Österreicher um 45 Prozent zugenommen.“
🙅 Wir können uns das CO2 der Reichsten nicht mehr leisten! 🙅
— Letzte Generation Österreich (@letztegenAT) June 13, 2023
Sitzstreiks in Riedgasse, Karl-Innerebner-Straße, Speckweg und Höttinger Auffahrt bremsen momentan den privilegierten fossilen Alltag entlang der Innsbrucker Nordkette. #LetzteGeneration fordert #Tempo100 & Bohrstopp pic.twitter.com/aO85pSyEv3
Versammlungen auflösen sei „nicht üblich“
Startschuss der einwöchigen Protestaktion in Innsbruck war am Montag im Bereich Haller Straße/Anton-Rauch-Straße. Die unangemeldete Versammlung dauerte von 7 bis fast 11 Uhr. Seitens der Exekutive tolerierte man die Sache. Zum Ärger Tausender Innsbruck-Pendler. Reaktionen kamen auch aus der Politik.
So forderte etwa die Innsbrucker FPÖ die Exekutive auf, solche „Störaktionen im Vorfeld zu verhindern“. Die Beamten verhinderten aber die Aktion nicht nur nicht im Vorfeld, sondern auch währenddessen (vorerst) nicht. Zwar gab es Anzeigen, doch solange es die Auswirkungen vor Ort nicht nötig machen würden, wäre es nicht üblich, Versammlungen aufzulösen, so die Polizei. Auch unangemeldete Versammlungen, wie diese eine war, nicht.
Mehrere Aktivisten weggetragen
„Blaulicht-Fahrzeuge, Öffis und einspurige Fahrzeuge kamen vorbei“, rechtfertigte sich die Polizei. Gegen 9.15 Uhr machten sich die Aktivisten in Richtung Rennweg auf den Weg. An der Innbrücke angekommen, blockierte die Letzte Generation erneut den Verkehr - doch aufgrund zu starker Verkehrsbelastung musste die Polizei nun doch noch einschreiten. Auch die Nähe zur Klinik spielte in der Entscheidungsfindung eine Rolle. Nachdem die Polizei die Auflösung der Versammlung angekündigt hatte und sich daraufhin zwei Aktivisten an den Boden klebten, wurde seitens der Exekutive der Kleber gelöst, mehrere Aktivisten wurden weggetragen.
Zwölf Aktivisten wurden angezeigt. Fortsetzung folgt.
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