Ein Medikamentenengpass wie im vergangenen Winter soll sich nicht wiederholen. Deswegen fordert Österreich beim Rat der EU-Gesundheitsminister ein Herauslösen dieser Thematik aus dem vermutlich noch länger zu verhandelnden EU-Pharmapaket.
Es gehe darum, „rasch ins Handeln zu kommen“, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Dienstag vor der Sitzung in Luxemburg. Auch auf österreichischer Ebene werde es Einlagerungen von Wirk- und Rohstoffen geben.
Beim Pharmapaket gehe es darum, „ein sinnvolles Regularium für die Pharmaindustrie“ zu entwickeln, den Standort Europa zu stärken sowie Leistbarkeit und Verfügbarkeit von Medikamenten sicherzustellen, so der Minister. Den Ende April vorgelegten Entwurf einer EU-Pharmastrategie, über den beim Ratstreffen erstmals diskutiert wird, sieht Österreich grundsätzlich positiv.
Bedarf prüfen, Anreize schaffen
Rauch spricht sich für „zielgerichtete Anreize“ für die Pharmaunternehmen aus, wenn diese „an konkrete und überprüfbare Bedingungen und wissenschaftliche Evidenz geknüpft“ sind, hieß es in einem schriftlichen Statement. Österreich fordere einen klaren Fokus auf „ungedeckte medizinische Bedarfe“ - also beispielsweise seltene Krankheiten, für die es bisher keine wirksamen Medikamente gibt. Dafür müsse die EU eine Methode entwickeln, um den Bedarf zu identifizieren und Förderungen zielgerichtet und transparent auszuschütten.
Vor allem bei besonders hochpreisigen Medikamenten sei es sinnvoll, über eine gemeinsame, EU-weite Beschaffung zu reden, da Österreich als kleines Land eine schwächere Verhandlungsposition habe. „Auch darüber wird diskutiert werden.“
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