Kampf um Rechte

Streik am Montag: 2000 Kinder ohne Betreuung

Kärnten
13.06.2023 13:57

Eine Schlechterstellung und Gehaltskürzungen sowie eine weniger hochwertige Betreuung der Kinder befürchten die 600 Kärntner Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen. Am 2. Juni hatten sie wegen der angedachten Gesetzesänderung bereits eine Betriebsversammlung, am Montag, 19. Juni, soll der erste Streik folgen. 2000 Kinder in vier Bezirken müssten dann bereits zu Mittag von ihren Eltern geholt werden.

Nun haben die Kärntner Freizeitpädagogen vom ÖGB die Streikfreigabe. Am Montag, 19. Juni, wird die am 2. Juni abgebrochene Betriebsversammlung fortgesetzt. Mit großer Wahrscheinlichkeit endet diese mit einem Streikbeschluss. Anschließend beginnt der Streik.

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Niemandem soll Schaden zugefügt werden. Wir informieren die Eltern auch über ihre Rechte gegenüber ihren Arbeitgebern, wenn sie früher von der Arbeit weg müssen, um ihre Kinder abzuholen.

Martina Riolo vom ÖGB Kärnten

Brief an die Eltern, die den Montag anders planen müssen
Gestreikt würde dann in Betreuungseinrichtungen in Villach, Villach-Land, Klagenfurt und Klagenfurt-Land werden. 2000 Kinder wären davon betroffen. Die Eltern werden in einem Elternbrief darüber informiert. Das Betriebsratsteam bittet darin um Verständnis und Unterstützung, denn es gehe um „qualitativ hochwertige Bildung und Betreuung Ihres Kindes“. Man freue sich über Beteiligung an Kundgebungen oder Briefe der Eltern an die Politiker.

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Der kurzfristige Ausfall ist notwendig, um die Freizeitpädagogik an Ihrer Schule langfristig zu sichern!

Aus dem Brief an die Eltern

Aufgaben der Freizeitpädagogen
Soziale, kreative, musische, sportliche Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen zu fördern, die Freizeit beispielsweise in Ganztagsschulen sinnvoll zu gestalten, gehört zu den Aufgaben der 600 Kärntner Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen sowie Erzieher, die über Träger wie Hilfswerk, BÜM, Kindernest in fast allen Gemeinden aktiv sind.

Neuer Assistenzpädagoge hätte weniger Ausbildung
Ein Gesetzesentwurf sehe aber eine massive Schlechterstellung für diese Berufsgruppe vor. Geplant ist eine höhere Einstiegshürde: die Matura. Vorgesehen ist zudem eine geringere Ausbildung - nur noch 30 statt 60 ECTS-Punkte im Lehrgang. Daraus ergibt sich für künftige „Assistenzpädagogen“ eine massive Gehaltskürzung von bis zu minus 19 Prozent und schlechtere Arbeitsbedingungen. Im Raum stehe auch eine mögliche Reduzierung des Personals, was nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Kinder betreffen würde.

„Das derzeitige System funktioniert in Kärnten seit mehr als zehn Jahren bestens. Warum ändern? Warum die Ausbildung verschlechtern? Wir müssen den Gesetzesentwurf zu Fall bringen!“, betonte auch Horst Krainz vom Hilfswerk, welches einer der Träger der Freizeitpädagogik ist.

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