Alexandra Meissnitzer feiert am Sonntag ihren 50er. Was sie bereichert und wo heute ihre Prioritäten liegen.
„Krone“: Alex, wie wirst du deinen Runden verbringen?
Alexandra Meissnitzer: Ich werde nicht groß feiern. Ich habe kein Problem mit meinem Alter, aber um ehrlich zu sein, denke ich seit Monaten mehr über das Leben nach. Wahrscheinlich macht das die Zahl 50 mit mir. Das Wochenende hab ich mir frei gehalten, ohne große Feier. Ich treffe mich mit ein paar Freunden, ganz unkompliziert. Solange ich fit genug bin, um morgens laufen zu gehen, ist alles gut.
Rückblick auf deine Karriere. Wermutstropfen, weil Olympia-Gold fehlt?
Wenn ich bei Olympia kommentiere, denk ich mir manchmal: ma die paar Hundertstel. Aber Gold hätte nichts verändert, ich wäre nicht glücklicher deswegen.
Hast du noch Kontakt mit deinen Ex-Kolleginnen?
Nur wenig. Es lebt jede ihr eigenes Leben, vielleicht bin ich da auch zu wenig dahinter. Andere Dinge sind wichtiger geworden, so verändert sich auch das Umfeld.
Wie zum Beispiel?
Ich habe über die Jahre so viele interessante Menschen kennengelernt, aus den verschiedensten Bereichen. Von jeder Begegnung kann ich was mitnehmen. Das mögen viele als oberflächlich bezeichnen, für mich ist es eine große Bereicherung.
Der Sport ist Geschichte?
Ich werde dem Sport immer verbunden sein. Nur ist die Zeit danach mindestens genauso wichtig. Ich hatte immer die Vorstellung, mit 50 nicht sagen zu müssen, „meine beste Zeit war bis 33 im Skirennsport“. Dafür ist die Gegenwart zu spannend. Natürlich frage ich mich, was ich noch machen will.
Und das wäre?
In der Gesellschaft noch mehr Verantwortung zu übernehmen, eigene Schritte zu setzen. Ich hatte z.B. immer Respekt davor, als Feministin bezeichnet zu werden. Jetzt bin ich stolz drauf, weil es einer klaren Haltung bedarf. Mit 30 bin ich mit 140 km/h über die Piste gefahren, wollte Erste im Ziel sein. Jetzt habe ich andere Prioritäten. Natürlich will ich gefallen in dem, was ich tue. Dennoch geht es darum, eine Meinung zu haben, Profil zu zeigen. Ich wünsche mir dabei noch mehr Mut.
Du bist superschlank. Wie hältst du deine Figur?
Ich tue viel für meine Figur. Auch weil ich a bisserl eitel bin. Vielmehr jedoch brauch ich Bewegung, um ausgeglichen zu sein. Glaubt mir, auch ich muss dabei immer wieder den inneren Schweinehund überwinden.
Und wer hilft dir dabei?
Das muss ich schon alleine schaffen. Ich denke, wir alle wünschen uns eine Partnerschaft, die gut funktioniert. Aber das kann man nicht erzwingen. Ich führe ein schönes Leben und freue mich, wenn die Liebe auch mich findet.
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