Bei Center of Physics

Rotes Licht für Autos: Keine Garage im Uni-Viertel

Auf Basis einer Mobilitätsstudie hat die Uni Graz den Plan zum Bau einer Pkw-Tiefgarage verworfen. Das „Center of Physics“ bekommt stattdessen einen Abstellplatz für 300 Fahrräder. Schon im Herbst wird die alte Vorklinik abgerissen.

Schon nach dem Sommer rollen Abrissbirne und Bagger an - und nach einigen Monaten Abbrucharbeiten wird die in den 1970er-Jahren errichtete Vorklinik an der Uni Graz Geschichte sein. 2024 fällt der Startschuss für den Neubau des „Graz Center of Physics“, das die Physik-Institute von Uni und TU unter einem Dach vereint. 2030 schließlich sollen 1700 Studenten und 600 Mitarbeiter in dem sechsstöckigen Gebäude einziehen. 100 unterirdische Parkplätze wären vorgesehen gewesen - aus denen wird jetzt jedoch nichts.

Auf Basis einer Mobilitätsstudie hat man den Plan zum Bau einer Pkw-Tiefgarage verworfen. „Das Uni-Viertel wird stark frequentiert werden, deshalb benötigen wir rasch eine Verkehrsberuhigung“, sagt Rektor Peter Riedler. Was braucht es dazu? Zuerst muss eine direkte Straßenbahn zum Campus mit Anbindung an die Bahn her. Die grüne Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner erfüllt dem Uni-Chef gerne den Wunsch - vor allem, weil sie sich freut, dass das „kostenintensive und umweltbelastende“ Tiefgaragen-Projekt abgeblasen wurde.

Bim-Linie 2 soll kommen
So soll im Zuge des Öffi-Ausbaus die Bim-Linie 2 vom Hauptbahnhof zur Uni realisiert und Buslinien verdichtet werden. Dazu gibt es Vorrang für Fußgänger und Radfahrer und grünes Licht für den Ausbau von Geh- und Radrouten. „Laut Evaluierung sind schon jetzt 95 Prozent der Studierenden und 80 Prozent der Bediensteten ohne Auto unterwegs“, berichtet Schwentner.

Was noch kommt: eine 750-Quadratmeter-Tiefgarage inklusive E-Bike-Ladestationen für 300 Räder statt für Autos. Die Kosten für den Mega-Komplex werden sich auf rund 350 Millionen Euro belaufen.