Am Samstag will Österreich den ersten Sieg gegen Belgien seit über 60 Jahren einfahren, legendär war das letzte ÖFB-Gastspiel in Brüssel 2012. Damals holte die Constantini-Truppe ein spektakuläres 4:4. Dank eines Doppelpacks von Innenverteidiger Franky Schiemer …
„Das ist Werbung - das ist Österreich!“ Nach einem lässigen Sprung über die Werbebande crashte Stefan Maierhofer mit dem Spruch die Live-Analyse von Herbert Prohaska im ORF. Das ist die wohl kurioseste Erinnerung an Österreichs letztes Gastspiel in Brüssel, dem 4:4 gegenBelgien am 12. Oktober 2010. Und noch heute auf youtube ein Renner…
„So etwas vergisst man nicht“
„So etwas vergisst man nicht, es ist hin und her gegangen, war bis zum Ende brutal verrückt“, drückte damals Franky Schiemer dem Quali-Hit seinen Stempel auf. Der Verteidiger traf per Kopf zum 1:1 (14.), erzielte aus kurzer Distanz das 3:2 (62.). Jeweils nach Junuzovic-Ecken. Immer im Duell gegen „Wuschelkopf“ Fellaini, dem späteren Star von Manchester United. „Wegen seiner Frisur ist es bei jedem Kopfball finster geworden“, grinst Schiemer. Wobei die Partie spät auf belgische Seite (87. und 90.) kippte, aber Joker Harnik in Minute 94 noch das 4:4 rettete. „So konnten wir wieder eine kleineEuphorie entfachen“, erkennt Schiemer auch Parallelen zu jetzt. Damals war die Constantini-Truppe auch mit zwei Siegen in die EM-Quali gestartet, am Ende wurde Österreich aber nur Vierter, hinter Deutschland, der Türkei und Belgien.
Von damals sind am Samstag nur noch Arnautovic (traf zum zwischenzeitlichen 2:1) bzw. Vertonghen und Lukaku dabei. Jetzt traut Schiemer der Rangnick-Truppe (auch in Brüssel) mehr zu: „Damals war es der Beginn der goldenen Generation, Belgien war klar über uns zu stellen, sie hatten eine brutale Qualität. Aber mittlerweile können wir solche Teams fordern. Wir haben jetzt auch einen klaren Plan.“
Überraschungs-Knipser
Auch ohne Überraschungs-Knipser. Beim 4:4-Spektakel erzielte Schiemer ja seinen einzigen Doppelpack im Team-Trikot: „Nach meinem ersten Tor habe ich mir gesagt, dass da mehr geht. Ein Tor erzielt man als Verteidiger schnell einmal, das wäre ja nichts Besonderes.“ Jetzt betreut er - nach dem Abschied von Leeds, wohin er Jesse Marsch als Assistent gefolgt war - viele Spieler individuell, etwa mit Video-Analysen. „Ein Verein kann gar nicht 25 Spieler als Einzelsportler betrachten“, erklärt Schiemer seinen Job. „Aber die Spieler hinterfragen sich selbst, wollen mehr tun. Da geht es um die Analyse in der Nachbetrachtung.“
Das gilt auch für Max Wöber, den Schiemer unter anderem auch berät. Der 25-Jährige wird in Brüssel links in der Viererkette auflaufen. Ein Länderspieltor fehlt ihm übrigens noch…
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