Jetzt kommt allmählich Startschwung in die neue Linzer Digital-Uni namens IDSA: Gründungskonvent und Ars Electronica suchen nun gemeinsam die ersten Studierenden und womöglich künftig Lehrende („Fellows“ genannt). LH Thomas Stelzer reagiert erfreut.
Vor knapp einem Jahr, am 1. Juli 2022, ist das Gründungsgesetz für die Digital-Uni in Linz in Kraft getreten. Und die juristischen Streitereien um die Wahl der Gründungsrektorin Stefanie Lindstaedt sind dank Finanzprokuratur im Sand verlaufen. Wie es nun weitergeht, verkünden IDSA und Ars Electronica in einer gemeinsamen Aussendung über den Start eines „Founding Labs“. Dabei handle es sich um einen wichtigen Baustein zum Kick-off des Institute of Digital Sciences Austria (IDSA).
Digitale Transformation und der Alltag
Was das ist, wird so beschrieben: „Der Fokus liegt auf dem Hinterfragen und Erproben verschiedener Aspekte der digitalen Transformation, wie zum Beispiel dem Zusammenleben von Robotern und Menschen und der Integration von Künstlicher Intelligenz in unseren Alltag. Weiters werden innovative Formate, Methoden und Strategien des Lehrens und Lernens, die am IDSA als zukunftsweisende Universität etabliert werden sollen, entwickelt.“
„Mit dem FOUNDING LAB wollen wir mit jungen engagierten Menschen und international profilierten Expert*innen die Grundzüge universitärer Lehre und Forschung im 21. Jahrhundert skizzieren.“
Gerfried Stocker, künstlerischer Geschäftsführer von Ars Electronica
Open Calls sind bis 3. Juli offen
Dazu gibt’s eine Summer School, ein Forum und einen Fall Term bis Jänner 2024. Der Anglizismen nicht genug, gibt’s zum Auftakt zwei „Open Calls“ – also zwei Ausschreibungen. Das Founding Lab steht allen offen, die bis zum 3. Juli 2023 auf www.ars.electronica.art/university bei den Open Calls einreichen und deren Teilnahmekriterien erfüllen. Anfang Juli wählen IDSA und Ars Electronica dann 75 Studierende und 15 Fellows aus, die nach Linz eingeladen werden.
Ist der Start im Herbst 2023 gesichert?
Ist somit eine Aufnahme des Studienbetriebs im Herbst 2023 tatsächlich möglich? Dies beantwortet der Gründungskonvent mit Vorsitzender Claudia von der Linden der „Krone“ so: „Der Gründungskonvent hat ungeachtet der Diskussionen und Verzögerungen um die Bestellung der Gründungspräsidentin die Vorbereitungen wie geplant vorangetrieben. Dies zeigt ja nicht zuletzt das Kooperationsprojekt mit dem ARS Electronica Center. Hier wird bereits im Sommer mit einer Summerschool begonnen. Von dieser ausgehend wird mit ausgewählten Studierenden im Wintersemester 23/24 ein universitärer Studienbetrieb durchgeführt. Dabei handelt es sich noch nicht um vollständige Studien. Wir freuen uns sehr, mit Ars Electronica vor Ort in Linz einen Partner zu haben, der höchstes internationales Ansehen genießt.“
„Ziel der Kooperation von IDSA und Ars Electronica ist es, global Studierende anzusprechen, deren Ausbildungsfokus bis dato noch nicht den Themen Digitalisierung bzw. digitaler Transformation gewidmet ist.“
Claudia von der Linden, Vorsitzende des IDSA-Gründungskonvents
Und wie ist der weitere Fahrplan?
Darauf die Antwort aus dem Gründungskonvent: „Die seitens des Ministeriums eingeleitete Prüfung hat ergeben, dass der gesamte Bestellvorgang für die Gründungspräsidentin rechtlich völlig in Ordnung war. Es werden deshalb nun die Verhandlungen mit der designierten Präsidentin mit Hochdruck durchgeführt, damit sie ihre Tätigkeit noch im Sommer starten kann. Eine der ersten Aufgaben wird sein, die fachliche Ausrichtung der Universität zu fokussieren, als Basis für die Rekrutierung des wissenschaftlichen Personals.“
Das sind die ersten Studienangebote?
Damit alles klar ist: Startet im Herbst der Studienbetrieb oder ist dies eine Vorstufe zum Studienbetrieb? „Wir werden im Herbst wie geplant den Betrieb starten. Dabei handelt es sich um Studienangebote in Form von Lehrveranstaltungen, Workshops und Seminaren die für Studierende an ihren jeweiligen Universitäten über ECTS anrechenbar sind. Vollständige Studiengänge wird es erst geben, wenn die Basis durch das wissenschaftliche Personal gegeben ist. Teilnehmer*innen am Founding Lab, die die Voraussetzung für ein Studium erfüllen, werden auch als Studierende des IDSA geführt.“
Bald wird Gründungspräsidentin bestellt
Ergänzende Infos hat die „Krone“ im Büro von Bundesminister Martin Polaschek eingeholt. Zum strukturellen Rahmen und die weiteren diesbezüglichen Schritte heißt es: „Die Funktionsperiode der Gründungspräsidentin wird nach Abschluss der Verhandlungen in Kürze (Sommer) starten. Ebenso noch im Sommer soll der nächste Schritt im Rahmen der räumlichen Infrastruktur erfolgen, diesbezüglich laufen gerade die entsprechenden Gespräche.“ Die Aktivitäten des Founding Labs (Summer School, Forum, Fall Term“ werden als „die ersten Studienaktivitäten“ bezeichnet: „Diese richten sich insbesondere an MA- und PhD-Studierende aller Disziplinen sowie Fellows (Künstler/innen, Wissenschaftler/innen und Entrepreurs).“
LH Thomas Stelzer reagiert erfreut
„Nach einem herausforderndem Start ist es umso erfreulicher, dass noch heuer im Sommer der Auftakt zu einem Betrieb des IDSA gelingt“, begrüßt LH Thomas Stelzer diese Entwicklungen. Die digitale Transformation habe längst begonnen. Für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich sei entscheidend, diese Veränderung selbst mitzugestalten, um auch in Zukunft vorne mit dabei zu sein.
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