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„Nur Muskelkater“

Wiener Spital schickte Mann mit Herzinfarkt heim

Wien
15.06.2023 06:00

Der Jahresbericht 2022 der Wiener Pflege- und Patientenanwaltschaft (WPPA) zeigt einmal mehr die momentanen Missstände im Wiener Gesundheitswesen sowie vor allem in den Spitälern auf. Neben allgemeinen Qualitätsmängeln schockieren vor allem die ausgewiesenen Fälle, die Behandlungsfehler vonseiten der Ärzte oder Pfleger zum Inhalt haben. Oft sind diese Fehler dem Personalmangel geschuldet.

Zu oft hat der Wiener Gesundheitsverbund im vergangenen Jahr versucht, die Gefährdungsanzeigen der verzweifelten Belegschaft unter anderem der Klinik Ottakring, Klinik Floridsdorf sowie Favoriten und dem AKH als „übertriebene Aktionen“ zu relativieren, schreibt die WPPA in ihrem aktuellen Bericht. Doch die Häufung der Anzeigen in Kombination mit Bettenschließungen und OP-Verschiebungen würde auf ernsthafte Personalprobleme hindeuten.

Patientenanwalt Gerhard Jelinek (Bild: HANS PUNZ / APA / picturedesk.com)
Patientenanwalt Gerhard Jelinek

Tödliche Diagnosefehler
Und diese bleiben natürlich nicht immer ohne Folgen. Aus all den Beschwerden, die im vergangenen Jahr an die WPPA ergingen, wurden für den Bericht exemplarisch jene ausgewählt, die auf einen Zusammenhang mit Ressourcenproblemen oft in Verbindung mit Kommunikationssschwächen hindeuten. So wurden vor allem in Ambulanzen die mangelnde telefonische Erreichbarkeit sowie Betreuungsdefizite während des Wartens kritisiert. Aber auch Diagnosefehler, die im Fall eines 31-Jährigen zum Tode führte. 

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