Trauriges Ende

Nach 40 Jahren wurde Wirt am Traunsee delogiert

Oberösterreich
14.06.2023 15:49

Hohe Wogen am Traunsee: Ein Polizeigroßaufgebot räumte nach einem Zwist zwischen Pächter Florian Vogl und den Bundesforsten die nur per Schiff erreichbare Jausenstation Karbach. Zu den Gästen zählte unter anderem auch ein US-Multimilliardär.

Aus und vorbei! Völlig geknickt verfolgte Florian Vogl den Polizeigroßeinsatz am Ostufer des Traunsees. Seine Jausenstation Karbach wurde nach 40 bewegten Jahren geräumt. 1983 hatte er das abgelegene Häuschen, das für Private nur mit dem Schiff erreichbar ist, von den Bundesforsten gepachtet.

Wegen der Delogierung hisste Florian Vogl die schwarze Fahne. (Bild: Hörmandinger Reinhard)
Wegen der Delogierung hisste Florian Vogl die schwarze Fahne.

Milliardär kein Getränk serviert
Das „Jausenwirtshaus“ erreichte rasch Kultstatus. Höhepunkt war der Besuch des US-Multimilliardärs Larry Ellison 2008. Der Gründer des US-Softwarekonzerns Oracle galt damals als sechstreichster Mann der Welt. Im Rahmen einer elitären Segelveranstaltung wurde er auf das Idyll in Karbach aufmerksam. „Zwölf Personen kamen, elf grüßten“, erinnert sich Vogl. Dem Schweigenden (es war Ellison) servierte er deshalb kein Getränk.

Murenabgang mit fatalen Folgen
Fünf Jahre später richtete eine Mure bei der Jausenstation schlimme Schäden an. Es folgte ein Streit mit den Bundesforsten, der nun mit der Delogierung ein trauriges Ende fand.

Bei einem Flohmarkt verkaufte der Ex-Wirt viele Utensilien des Kult-Lokals. (Bild: Hörmandinger Reinhard)
Bei einem Flohmarkt verkaufte der Ex-Wirt viele Utensilien des Kult-Lokals.

Zukunft bleibt ungewiss
„Leider ist Herr Vogl seinem Teil der Vereinbarung aus dem Jahr 2017, das Gasthaus Karbach bis Ende 2022 zu räumen, nicht nachgekommen. Da seit Jänner kein aufrechtes Vertragsverhältnis besteht, haben wir über die Finanzprokuratur eine Räumung des Gebäudes beantragt. Das Gerichtsverfahren ist abgeschlossen, Berufungsanträge wurden abgelehnt“, teilen die Bundesforste mit. Wie es mit dem Gebäude und Areal weitergeht, ist unklar: „Wir müssen uns in einem ersten Schritt ein Bild über die Lage vor Ort machen. Wir werden die Fläche aber weiterhin der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Wie und in welcher Form, werden wir in den nächsten Monaten erarbeiten.“

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