Die angespannte Situation in den Kika/Leiner-Filialen in Salzburg führte in den vergangenen Tagen nicht nur zu Schnäppchenjagden. Es kam auch zu Beschimpfungen gegen Angestellte.
„Wir verstehen, dass die Situation für alle Seiten sehr angespannt ist“, sagt Michael Huber von der Gewerkschaft. „Aber viele Mitarbeiter haben vor einer Woche erfahren, dass sie ihren Job verlieren. Jeder versucht weiterhin so gut es geht zu arbeiten.“ Huber appelliert an die Kunden freundlich zu bleiben. „Aggressives und beleidigendes Verhalten hilft niemandem.“
Insolvenzfonds für finanzielle Unterstützung
„Viele Mitarbeiter sind schon seit 30 Jahren bei dem Unternehmen. Die Wut ist groß“, sagt Hubers Kollege Michael Hofer. Am Mittwoch startete er in der Filiale in St. Johann mit den angekündigten Betriebsversammlungen – um zuzuhören, offene Fragen zu klären und die finanziellen Ansprüche zu sichern. „Wir teilen Anträge für den Insolvenzfonds aus und füllen sie gemeinsam aus. Denn wir möchten so schnell wie möglich die finanzielle Unterstützung zusichern können“, so Hofer.
Die Mitarbeiter sind wütend. Obwohl sie finanziell erst einmal abgesichert sind und viele Firmen bereits mit offenen Stellen werben, ist das Unverständnis groß.
Michael Hofer von der Gewerkschaft hört den Mitarbeitern zu
Die Betriebsversammlung in St. Johann musste aufgrund des großen Andrangs auf zwei Gruppen aufgeteilt werden – damit der Betrieb weiterlaufen konnte. „Es sind sogar Angestellte gekommen, die eigentlich im Urlaub sind. Sie sind froh, dass wir ihnen helfen“, sagt Hofer.
Wie berichtet trifft der harte Sanierungskurs von Kika/Leiner zwei von vier Filialen in Salzburg. 88 Mitarbeiter der Standorte St. Johann und Saalfelden verlieren voraussichtlich mit Ende Juli ihren Job. „Wie genau es in den nächsten Wochen weitergehen wird, entscheidet der Masseverwalter“, sagt Hofer. Am Dienstag eröffnete das Landesgericht St. Pölten das angekündigte Sanierungsverfahren gegen das Möbelunternehmen.
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