Manchmal werden Märchen also doch wahr. Nach einer 30-jährigen Durstrecke konnte sich Westwien mit dem letzten Atemzug zum österreichischen Handball-Meister krönen, ehe das Kapitel HLA mit nächstem Jahr Geschichte ist. Im Gespräch mit krone.at lässt Torhüter Constantin Möstl die historischen Gänsehautmomente noch einmal Revue passieren und richtet seinen Blick in Richtung kommende Saison.
„Krone“: Consti, Westwien ist nach 1993 zum ersten Mal wieder österreichischer Meister. Wie hört sich das für dich an?
Möstl: Es ist schon echt cool. Es war unglaublich schön, zu sehen, was für eine Freude auch die ehemaligen Spieler, die damals Meister wurden, gehabt haben. Sie waren teilweise sogar glücklicher als wir, das endlich wieder einmal erleben zu dürfen. Das ist schon etwas ganz Besonderes.
27 Bälle konntest du allein in den beiden Finalspielen gegen Linz halten, wurdest anschließend ins HLA-Team der Saison gewählt. Welchen Stellenwert hat diese Auszeichnung für dich?
Es ist einfach die Kirsche auf der Torte, ich fühle mich durchaus geehrt. Es zeigt dir, dass deine Leistung anerkannt wird, aber wären wir nicht Meister geworden, wäre die Auszeichnung kein Trost gewesen, um ehrlich zu sein.
Das letzte Mal, als sich Westwien zum Meister krönen konnte, stand ein gewisser Werner Möstl zwischen den Pfosten. Welche Worte gab’s vom Papa nach dem Triumph?
„Ich bin so so so stolz auf dich“, fiel recht schnell einmal. Wir haben uns wirklich lang umarmt, geschrien und einfach nur gejubelt. An den Rest kann ich mich kaum erinnern. Ich schaue mir Fotos an und denke mir: „Was ist da eigentlich gerade passiert?“
Natürlich musste der Titel auch brav gefeiert werden …
Es gab einmal sechs Tage, an denen wir schön brav Gas gegeben haben (lacht). Das hat in der Garderobe in Linz begonnen und ging über die Heimfahrt mit etlichen Fans und einer Grillerei bis hin zu einem Trip nach Prag. Wir haben es schon ordentlich krachen lassen.
Das Finalspiel in Linz war zugleich das letzte HLA-Spiel für die Glorreichen Sieben. Wie viel Trauer mischt bei all der Freude über das glückliche Märchenende mit?
Ganz ehrlich: Mehr, als ich erwartet hätte. Natürlich habe ich mich über die Meisterschaft gefreut, aber nach all den Feierlichkeiten wurde es dann doch ziemlich emotional. Viele von den Jungs werde ich jetzt einige Zeit nicht mehr sehen, die Trauer hat die Freude ziemlich überholt. Es geht einfach so viel verloren.
Für dich geht’s mit nächster Saison im Hard-Trikot weiter. Was erwartest du dir vom neuen Abenteuer im Ländle?
In erster Linie will ich natürlich Titel gewinnen, das ist in Hard einfach Pflicht. Ansonsten geht es mir darum, mich in Vorarlberg weiterzuentwickeln, um irgendwann einmal ins Ausland zu wechseln.
Natürlich habe ich mich über die Meisterschaft gefreut, aber nach all den Feierlichkeiten wurde es dann doch ziemlich emotional.
Constantin Möstl
Auch auf Nationalteam-Ebene wartet ein Hochkaräter. Im Jänner 2024 steht die Europameisterschaft in Deutschland auf dem Programm. Wie lautet dein Ziel?
Mein Hauptziel ist es natürlich, dabei zu sein. Für mich würde ein ganz großer Traum in Erfüllung gehen, bei einer EM auf dem Parkett zu stehen. In Deutschland wartet eine sehr starke Gruppe auf uns, aber ich bin davon überzeugt, dass wir es in die Hauptrunde schaffen werden.
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