Der Flughafen Salzburg würde gerne wieder die Strecken nach Wien und Zürich ins Programm aufnehmen dürfen. Diese Forderung findet sich im Arbeitsübereinkommen der neuen schwarz-blauen Landesregierung und wurde am Donnerstag vom Aufsichtsratsvorsitzenden des Airports, dem früheren Salzburger LHStv. Christian Stöckl (ÖVP), bekräftigt. „Der Flug zur Umsteigeverbindung Wien fehlt. Die Maßnahme der Bundesregierung ist uns finanziell wie verkehrstechnisch in den Rücken gefallen.“
Im Juni 2020 hatten die Grünen im Bund das Aus für Kurzstreckenflüge bis zu 300 Kilometern zur Bedingung für das AUA-Rettungspaket in der Corona-Krise gemacht. Der Flug Salzburg-Wien wurde darauf eingestellt. „Es hat sich aber bestätigt, dass es Wunschdenken war, dass die Menschen aus Salzburg nun mit dem Zug nach Schwechat fahren. Vielmehr steigen sie auf das Auto um und fahren zum Flughafen München“, sagte Stöckl bei der heutigen Bilanz-Pressekonferenz des Flughafens. Mit Zahlen könne er das zwar nicht belegen, betonte er auf Nachfrage, „aber wir haben entsprechende Rückmeldungen von Touristikern und Firmen, speziell aus den südlichen Bezirken des Landes. Wir werden dazu auch eine entsprechende Umfrage machen.“
Wie Alexander Klaus, der Sprecher des Flughafens Salzburg, am Donnerstag sagte, sind vor der Einstellung des Fluges jedes Jahr zwischen 100.000 und 110.000 Passagiere auf der Salzburg-Wien-Strecke transportiert worden.
Causa Prima dürfte die Wiederaufnahme der Verbindung nach Wien für den Flughafen aber nicht sein. Der Airport hat das Wirtschaftsjahr 2022 nach dem katastrophalen Geschäftsjahr 2021 (minus 25,6 Mio. Euro Ergebnis) zwar mit einem leichten Gewinn (2,2 Mio. Euro) positiv abgeschlossen, die Folgen von Lockdowns, Reisebeschränkungen und Kurzarbeit in den Corona-Jahren seien aber noch immer nicht vollständig aufgearbeitet, erklärte Flughafen-Geschäftsführerin Bettina Ganghofer.
2022 wurden in Salzburg rund 1,2 Millionen Passagiere abgefertigt, heuer sollen es rund 1,5 Millionen werden. „Die laufende Saison deutet darauf hin, dass es weiterhin bergauf geht“, betonte Ganghofer. Der Luftverkehr insbesondere im DACH-Markt (Deutschland, Österreich, Schweiz) habe sich aber noch nicht so erholt wie erhofft.
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