Die Netflix-Serie „The Blacklist“ war sein Vorbild: eine Woche lang terrorisierte ein Bosnier (39) in Linz eine junge, zweifache Mutter, deren Ex-Mann als Dealer hinter Gittern sitzt. Er forderte von ihr 250.000 Euro. Nun bekam der Erpresser zwei Jahre Haft aufgebrummt, davon acht Monate scharf - nicht rechtskräftig.
Ein vorbestrafter Bosnier (39) aus Linz bildete sich ein, dass die beste Freundin (33) seiner Mutter gesagt hätte, er sei genauso ein Verbrecher wie deren Ex-Mann, ein Dealer, der gerade im Häfen sitzt. Und weil die „beleidigte Leberwurst“ aufgrund seiner Spielsucht finanziell am Trockenen saß, verfiel der ehemalige Türsteher auf eine nur vermeintlich gute Idee, die er aus der bekannten TV-Serie „The Blacklist“ abgekupfert hatte
„Wir werden euch überall finden“
Er legte auf Facebook ein Fake-Profil an und bedrohte im Jänner eine Woche lang die zweifache Mutter, die er nur vom Sehen kannte, massiv, schickte Meldungen wie „Ihr Mann schuldet unserer Organisation Geld. Wenn Sie uns nicht 250.000 Euro überweisen, kommen wir zu Besuch. Wir werden alles zerstören, was ihm wichtig ist, Sie und ihre beiden Kinder.“ oder: „Wir drohen nicht, wir machen das, was wir sagen. Es ist egal, wo Sie hinfahren oder wo Sie sich verstecken wollen, wir werden Sie finden.“
Bis zu drei Drohungen an einem Tag verschickt
Bis zu drei solcher Drohungen verschickte der Angeklagte an einem Tag – und gleichzeitig informierte er sich ständig bei seiner Mutter, wie es deren Freundin und damit seinem Opfer ging. Als der Peiniger so erfuhr, dass sich die total verängstigte Frau an die Polizei gewandt hatte, löschte er sein Fake-Profil.
Mildes Urteil
Beim Prozess am Donnerstag im Landesgericht Linz gestand der Bosnier nur die gefährliche Drohung. Er wurde wegen schwerer Erpressung zu zwei Jahren Haft, davon acht Monate unbedingt, verurteilt. Seit Februar sitzt er in U-Haft. Das milde Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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